Zitta Kader

Ich habe diese Momente so oft gerade. Erleichtert und glücklich für sie. Denn so wollte sie immer gehen. Nicht lange krank vor sich hinvegetieren. Doch dann kommen die Gedanken wie „Oh Gott, ich werde nie mehr mit ihr im Garten sitzen und zusammen rätseln, ich werde sie nie mehr zu Gassi Gängen abholen. Leni wird nie wieder in ihre Wohnung stürzen und mit ihren Hausschuhen kämpfen“.

Diese Momente rauben mir vor Kummer und Terror über diese Endgültigkeit den Atem.

Meine Oma war sowas von unser Familienoberhaupt. So täglich in unsere Leben integriert. So ein wichtiger Teil unserer Leben. Und wir haben echt alle so unterschiedliche Leben - aber den selben Nenner…. unsere Oma. Immer im Mittelpunkt.

Und jetzt ist sie nicht mehr da.

Ich bin viel mit Leni unterwegs in der Natur, denn das gibt mir das Gefühl von Nähe zu ihr. Sie hat ihren Garten und lange Spaziergänge so geliebt. Und so finde ich sie in jedem Windhauch, jedem Sonnenstrahl und jeder tanzenden Welle meines Lieblingsflusses.

Die letzten Wochen waren gefüllt mit 1000 neuen Oma Lebenssituationen. Erst so lange im Krankenhaus, dann direkt in die Kurzzeitpflege, dann der geplante Wechsel zum Altersheim. Sie konnte nicht mehr ohne Hilfe laufen, das Atmen fiel ihr immer schwerer. Und ich sass oft da und dachte mir was hier jetzt gerade zum Teufel abgeht. Können wir mal bitte ein wenig Zeit haben um jede dieser Situation einfach mal zu verdauen und uns daran zu gewöhnen?

Innerhalb von 6 Wochen war alles komplett anders. Nichts mehr normal. Ihr wisst ja wie super easy ich mit jeglichen Arten von Veränderungen zurechtkomme…….NOT.

Irgendwie denkt man ja immer Omis sind unsterblich, sie sind von klein auf bei dir und können gar nicht auf einmal nicht mehr an deiner Seite sein.

Der Verlust riesengroß, die Ruhe und Frieden draussen in der Natur. Beruhigend und versichernd „Es geht mir gut“. Erleichtert und glücklich über kein Leid. Froh, dass der Himmel sie so schnell zu sich nahm. Auf ewig ihre Nähe, ihr Lachen und ihr Mensch sein vermissen.

Und diese Trauer und doch auch Dankbarkeit wird in unserem Leben einen festen Platz einnehmen. Damit umzugehen werden wir lernen. Ich weiss das ja. Die Trauer wird irgendwann leichter, die Erinnerungen umso stärker.

Fest und voller Liebe verankert im Herzen.

Die Erinnerung an eine besondere Göttin, die jede Lebenssituation mit einem flotten Spruch meisterte, die die Menschen liebte und die von ganz vielen geliebt wurde. Stur aber mit ganz viel Liebe ihr Ding durchzog. Die das Leben und all seine Facetten liebte und lebte.

Oma, bis wir uns wiedersehen, trag ich dich in meiner Seele und in meinem Herzen. Ein Teil von dir ist immer in mir 

Ruhe in Frieden, ich liebe dich feste.

Deine Sandra