Xaver Mark

Denkt der Patrick Mark an seine Kindheit zurück, so fallen ihm sofort die regelmäßigen Ausflüge mit seinem älteren Bruder Thomas und den Eltern ein, bei denen es stets drei Anlaufpunkte gab: die Kirche, den Friedhof und den Bahnhof. "So lernt man einen Ort kennen", hat sein Vater stets gesagt. Kein Wunder, denn Xaver Mark war mit Leib und Seele Eisenbahner. Er kannte jede Lok und jeden Bahnhof Südbayerns. Nach einem Krebsleiden musste der 68-Jährige nun seine letzte Reise antreten. Die Welt der Schienen und Eisenbahnen war aber nur die eine Leidenschaft von Xaver Mark. Die zweite galt der Kirchenmusik. Sie war ein Hobby, das er mit seiner Frau Adelheid und später mit dem Sohn Patrick teilte. Seine schöne Bassstimme war im Chor und in der Schola gefragt. Der Singgemeinschaft von St. Martin war er nicht nur über 30 Jahre Mitglied, sondern engagierte sich zugleich als Vorstand. Für den Pfarrchor war es nur selbstverständlich, den bewegenden Trauergottesdienst in der Alten Kirchen zu gestalteten. Beim Rückblick auf Xaver Marks Leben spielt die Bahn früh eine wichtige Rolle. Gleich nach seiner Bundeswehrzeit hat er bei der damaligen Bundes-Einrichtung seine Ausbildung begonnen. Von der Pike auf arbeitete er sich hoch, hielt dem Unternehmen mehr als 40 Jahre die Treue. Von Regensburg aus nach Garmisch-Partenkirchen versetzt, war er zunächst für die Güterabfertigung verantwortlich und wurde dann zum Bahnhofsvorsteher befördert. Die Marktgemeinde wurde in dieser Zeit zur neuen Heimat für ihn und seine Familie. Als Umstrukturierungen seinen Einsatz in der Bahn-Direktion München, wo er zum Betriebsbezirksleiter und Notfallmanager aufstieg, notwendig machten, nahm er das tägliche Pendeln in Kauf. "Pflichtbewusstsein, Fleiß, die Liebe zur Natur und soziales Engagement - das waren die Tugenden, die uns unser Vater mit auf den Weg gegeben hat", sagt sein Sohn Patrik für sich und seinen Bruder. Im Kirchenchor stand Xaver Mark dafür ein, dass neben dem künstlerischen Anspruch auch die Geselligkeit nicht zu kurz kam. "Jedes neue Chormitglied empfing er mit großer Herzlichkeit", erinnert sich Kirchenmusiker Josef Schwarzenböck. Und über die Musik werden die Familie und alle jene, die ihn schätzten, weiterhin mit dem Verstorbenen verbunden bleiben. Margot Schäfer