Werner Schroeter

Werner Schroeter

* 07.04.1945
† 12.04.2010 in Kassel
Erstellt von Merkur und TZ

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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Werner Schroeter, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Von Trauer.de Redaktion, München

14.04.2010 um 14:35 Uhr von Merkur und
Wenige Tage nach seinem 65. Geburtstag erlag Werner Schroeter, einer der wichtigsten aber auch umstrittensten deutschen Theater- und Filmschaffenden, in Kassel seiner Krebs-Erkrankung. Werner Schroeter wurde 1945 als Sohn eines Ingenieurs geboren und wuchs in Bielefeld und Heidelberg auf. Nach dem Abitur in Heidelberg studierte er drei Semester lang Psychologie in Mannheim und arbeitete nebenher als Journalist. Ende der 1960er Jahre brachte sich Schroeter das Filmemachen mit ersten Experimentalfilmen selbst bei - ein begonnenes Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München hatte er bereits nach wenigen Wochen abgebrochen. Ersten Erfolg brachte ihm der über zweistündige Experimentalfilm "Eika Katappa" ein, der von der Internationalen Filmwoche Mannheim 1969 mit dem Josef von Sternberg-Preis ausgezeichnet wurde. Seit 1972 erarbeitete Schroeter regelmäßig Theater- und Operninszenierungen in Berlin, Bochum, Hamburg, Düsseldorf und Bonn, aber auch an ausländischen Theatern in Paris, Brasilien und Italien. Mit "Palermo oder Wolfsburg" gewann er den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 1980. Er betätigte sich zudem als Produzent, Drehbuchautor, Kameramann und Schauspieler bei zahlreichen Filmen. Partner in seinem Filmschaffen waren unter anderem Magdalena Montezuma, Isabelle Huppert, Produzent Paulo Branco, Kamerafrau Elfi Mikesch, Cutterin Juliane Lorenz und Standfotografin Digne Meller-Marcovicz. Schroeter, der offen zu seiner Homosexualität stand, war eine Zeit lang mit Rosa von Praunheim liiert. 2008 erhielt Schroeter für "Nuit de chien" eine Einladung in den Wettbewerb der 65. Filmfestspiele von Venedig und wurde mit dem Sonderpreis der Jury für sein "innovatives, kompromissloses und oft provokantes" Werk ausgezeichnet. Bei der Berlinale 2010 wurde er mit dem schwul-lesbischen Teddy Award geehrt, weil er als ein radikaler Experimentierer und großer Außenseiter des Neuen Deutschen Films gelten kann. Mitte März desselben Jahres wurde ihm der Bielefelder Friedrich Wilhelm Murnau Filmpreis zuteil. Foto: dpa Quellen: wikipedia.de