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Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau
21.08.2006 um 18:27 Uhr von Merkur undVon Henn, der 1912 in Reichenberg bei Dresden geboren wurde, bleiben große Industriebauten bestehen, die Maßstäbe setzten. Er „komponierte” riesige Anlagen wie das Moselkraftwerk Detzem (1966), das Institutsgebäude der Technischen Universität Braunschweig (1968 bis 1970) und die Heizkraftwerke der BEWAG Berlin (1987).
Seine Schaffenskraft war auch im höheren Alter ungebrochen. Zusammen mit dem Murnauer Architekten Fritz Hierl reichte er Ende der 80er Jahre einen Entwurf für den Bau des VEBA-Kraftwerkes in Gelsenkirchen ein - eine gewagte Glaskonstruktion, mit der die beiden Murnauer als Sieger alle anderen Anwärter aus dem Feld schlugen.
Mit Friedrich Wilhelm Kraemer und Dieter Oesterlen hatte Henn zudem die „Braunschweiger Schule” begründet, eine in den 1950er und 1960er Jahren angesehene Architekturausbildung.
Der Autor und Chefredakteur der Fachzeitschrift „Baumeister”, Paulhans Peters, schrieb über seinen geschätzten Kollegen: „Ich habe wenige Architekten erlebt, die mit solcher Ernsthaftigkeit immer wieder das Neue, Nichtwiederholbare bei einem Bau anstrebten, mit ihren Bauherren und den Behörden rauften, ohne aber mit diktatorischer Impertinenz ihre architektonische Sendung zu betonen.”
Henn, der als Professor an mehreren Universitäten gelehrt hatte, besaß indes nicht nur Augen für seinen Beruf. Er war auch ein großer Kunstfreund und sammelte leidenschaftlich Grafiken und Autografen: eigenhändig geschriebene Schriftstücke bekannter Persönlichkeiten. Seinem liebsten Hobby trug er auch bei der Ausstellung „Die Handschrift der Kunst. Bilder und Schriften von Caspar David Friedrich bis Beuys und Penck” im Schloßmuseum 1996 Rechnung.
Museumsleiterin Brigitte Salmen erinnert sich an die gute Zusammenarbeit mit ihm: „Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Schau in der Form zustande gekommen ist und hat das Projekt mit ganzem Herzen unterstützt.”