Über den Trauerfall (2)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Thomas Reiser, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Von Trauer.de Redaktion, München
13.04.2010 um 17:42 Uhr von Merkur /Bis zuletzt hat er gekämpft, sein Schicksal demütig ertragen. Am Dienstag erlag Thomas Reiser im Alter von 70 Jahren seiner schweren und heimtückischen Krankheit in seinem Elternhaus in Garmisch. Über zwei Jahrzehnte lang prägte der leutselige Geistliche mit Weitsicht und Menschenkenntnis die Geschicke der beiden Pfarreien Krün und Wallgau. "Er war ein Dorfpfarrer mit Herz und Verstand, wie man ihn sich idealerweise vorstellt", betont Wallgaus Bürgermeister Hansjörg Zahler, der in seiner Minstrantenzeit Reiser als gütigen und fürsorglichen "Chef" erlebte.
Welch' Spuren er im Oberen Isartal hinterlassen hat und welche Wertschätzung er dort genoss, beweist ein Ereignis im Sommer 2009. Damals reisten rund 70 Wallgauer und Krüner nach Waakirchen. Dort feierte Reiser nicht nur seinen 70. Geburtstag, sondern nahm gleichzeitig Abschied von seiner letzten Dienststelle. Unter dem Beifall von 900 Gästen überreichte ihm Krüns Bürgermeister Thomas Schwarzenberger die Ehrenmedaille der Gemeinde. "Das ist die zweithöchste Auszeichnung die wir zu vergeben haben." Auch aus dem Mund des Rathauschefs spricht tiefe Anerkennung und Respekt, wenn er seinerzeit meinte: "Zweifellos war unser ehemaliger Pfarrer ein wichtiger Motor unserer Gemeinde."
Thomas Reiser erblickte am 28. Juni 1939 in Garmisch-Partenkirchen das Licht der Welt. Nach der Volksschule (1945 bis 1950) und dem Gymnasium (1950 bis 1959) stand für den eingefleischten Werdenfelser die Berufswahl fest: Er wollte Priester werden. Zunächst jedoch studierte er in Freising Philosophie (1959 bis 1961), ehe er in München die Theologische Fakultät (1961 bis 1964) besuchte. Nach dem pastoralen Jahr (1964 bis 1965) in Freising wurde Reiser am 29. Juni 1965 zum Priester geweiht. Es folgten Stationen als Kaplan in München-Sendling (1965 bis 1969), Gräfelfing (1969 bis 1971) und Peiting (1971 bis 1977). Dann ereilte ihn der Ruf nach Wallgau. Dort trat der Garmischer 1977 die Nachfolge von Pfarrer Johann Oswald an. Zwei Jahre später übernahm Reiser auch den Posten des Krüner Kurats Franz Leingärtner. Fast in all den Jahren im Isartal (bis 1998) stand ihm Gerhard Titze zur Seite. "Es war eine harmonische Zeit", erinnert sich der Diakon. Gestern nahm er persönlich vom Verstorbenen in dessen Garmischer Wohnung Abschied.
Unvergessen bleibt Reisers Arbeit als Seelsorger. "Er hat unzählige Male Ferienprogramme für Kinder gemacht", berichtet Titze. "Unser Pfarrer war Tag und Nacht da, Urlaub gab's für ihn nicht", ergänzt der langjährige Krüner Pfarrgemeinderat Peter Manghofer. Besondere Verdienste erwarb Reiser aber auch als Bauherr. Unter seiner Regie wurde sowohl die Krüner als auch die Wallgauer Pfarrkirche saniert, beide Orte erhielten dank Reiser einen neuen Kindergarten, der Wallgauer Pfarrhof wurde umgebaut, in Krün eine neue Orgel angeschafft und nicht zuletzt das schmucke Kirchlein Maria Rast auf den Buckelwiesen eingeweiht.
"Der Mann hat Millionen bewegt", meint Leonhard Habersetzer - von 1982 bis 2000 in der Krüner Kirchenverwaltung aktiv. "Viele Dinge sind nur durch Pfarrer Reisers offene und aufgeschlossene Art möglich gewesen." Nicht nur Habersetzer bedauerte 1998 den Weggang des beliebten Priesters nach Waakirchen. Denn für viele Isartaler war Thomas Reiser immer einer der ihren.
Von Rudolf Achtner, Krün
14.04.2010 um 08:57 Uhr von Merkur /Die Kameradinnen und Kameraden von der Wasserwacht Krün-Wallgau trauern sehr um H. H. Pfarrer Reiser. Er war über zwei Jahrzehnte unser Fördermitglied. Darüber hinaus hat er unserem Verein immer in ideeller Weise und auch durch die Genehmigung unserer Altkleider- bzw. Papiersammelstellen in Krün und Wallgau äußerts unterstützt. Auch sionst hatte er für unsere Belange immer ein offenes Ohr und half uns, wo er konnte. Neben seinem Priesteramt, in dem er unter anderem unsere Wachstation und das Einsatzfahrzeug einweihte, schätzten wir ihn als Menschen sehr. Wir hatten gehofft, dass wir ihn jetzt im Ruhestand und nach seiner Rückkehr nach Garmisch wieder öfters bei uns begrüßen zu können.
Auch ich persönlich habe Pfarrer Reiser sehr geschätzt und bedauere seinen frühen Tod sehr.