Salvatore Licitra

Salvatore Licitra

* 10.08.1968
† 05.09.2011 in Lugano (Schweiz)
Erstellt von Merkur und TZ

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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Salvatore Licitra, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Von trauer.de Redaktion, München

07.09.2011 um 06:52 Uhr von Merkur /
Der italienische Star-Tenor Salvatore Licitra ist tot. Der Hoffnungsträger der italienischen Oper erlag am 5. September 2011 im Alter von nur 43 Jahren in einem Krankenhaus auf Sizilien seinen Verletzungen, die er sich bei einem schweren Motorroller-Unfall wenige Tage zuvor zugezogen hatte. Der Sänger hatte sich in der Provinz Ragusa auf Sizilien aufgehalten, um dort einen Preis entgegen zu nehmen. Licitra, der in den italienischen Medien als legitimer Nachfolger des weltberühmten Tenors Luciano Pavarotti gehandelt wurde, erblickte am 10. August 1968 als Sohn italienischer Eltern im Schweizerischen Bern das Licht der Welt. Zwei Jahre später kehrten seine Eltern nach Italien zurück. An die große musikalische Karriere, die er später einschlagen sollte, glaubte Licitra zunächst offenbar selbst nicht. Er begann seine berufliche Karriere nämlich als Grafiker, weil er bezweifelte, ob seine Stimme für den Beruf des Sängers gut genug war. Doch diese Zweifel sollten schon bald schwinden. Licitra studierte Gesang an der Accademia Verdiana in Parma. Er debütierte 1998 am Teatro Regio als Gustavo in "Un ballo in maschera". Diese Partie sollte er im selben Jahr noch einmal in der Arena in Verona singen. Dort geriet Licitra bald zum Stammgast und sang außerdem Rollen wie Pinkerton (Madama Butterfly), Radamès (Aida) und Manrico (Il trovatore). Sein Debüt an der Mailänder Scala gab er 1999 als Don Alvaro (La forza del destino). Drei Jahre später sprang Licitra nur zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn für den indisponierten Pavarotti an der New Yorker Metropolitan Opera ein, wo er auch seinen internationalen Durchbruch feierte und mit stehenden Ovationen gefeiert wurde. Mit CD-Aufnahmen und Fernsehauftritten war der Tenor indessen sehr zurückhaltend. Als Veröffentlichungen auf CD stechen vor allem sein Debüt - schlicht "The Debut" benannt - und "Duetto", eine Zusammenarbeit mit Marcelo Álvarez, hervor. Die Zusammenstellung eigens für die beiden Tenöre komponierter Lieder neben einigen wenigen Opern-Arien wurde im Kolosseum in Rom aufgenommen. Bei den Aufnahme meisterten die beiden Tenöre in dem Duett "Odissea" gleich acht hohe Cs mit Bravour. Ein während einer Fahrt mit einem Motorroller erlittener Hirnschlag führte schließlich am 27. August 2011 zu dem folgenschweren Unfall, der Licitra wenig später das Leben kosten sollte. Er fuhr gegen eine Mauer. Offenbar ohne Helm unterwegs, zog er sich dabei schwere Verletzungen an Schädel, Gesicht und Brustkorb zu. Trotz einer Notoperation im Krankenhaus Garibaldi in Catania fiel er in ein schweres Koma, aus dem er nicht mehr erwachen sollte.