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Von trauer.de Redaktion, München
09.07.2012 um 13:39 Uhr von Merkur /Spuren zu hinterlassen, das ist ihm gelungen
Der großzügige Stifter Rudolf Schmidt im Alter von 94 Jahren gestorben - Zweite Heimat in Garmisch-Partenkirchen gefunden
Garmisch-Partenkirchen - "Wer die Heimat liebt, kann im fremden Land nicht glücklich sein." Rudolf Schmidt rezitierte gern einen bekannten Liedtext. Und mit diesen Zeilen wird er nach der Messe am Dienstag, 10. Juli, um 9 Uhr, am Garmischer Friedhof auch zu Grabe getragen. Den Gottesdienst wird Pfarrer Franz Sand in der Alten Kirche zelebrieren.
Obwohl Schmidt die Sehnsucht nach seinem Egerland nie ganz losließ, wurde Garmisch-Partenkirchen für ihn zu einer zweiten Heimat. Gelebtes Brauchtum, Tradition, Glaube und die von ihm so geliebte Natur machten es ihm leicht. Nach dem Krieg war seine aus der Heimat vertriebene Familie im Werdenfelser Land gestrandet. 1954 heiratete Rudolf Schmidt hier seine Frau Elisabeth, eine gebürtige Schlesierin. Über 50 glückliche Jahre waren der Lehrerin und dem gelernten Kaufmann, der 40 Jahre als Beamter bei der Oberfinanzdirektion in München tätig war, vergönnt. Die vergangenen fünf Jahre verbrachte der Senior nach ihrem Tod im Caritas-Altenheim St. Vinzenz.
Vor allem wegen seiner Bescheidenheit, Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft wurde Schmidt von vielen geschätzt. "Für mich war er eine prägende Persönlichkeit. Sein Fleiß und Pflichtbewusstsein, sein tiefer Glaube und seine Ehrlichkeit waren beeindruckend", erzählt Heiko Düsterhöft über den früheren Nachbarn und väterlichen Freund. Gemeinsam mit Frau Ursula hatte er sich die vergangenen 15 Jahre um das kinderlose Ehepaar gekümmert.
Schmidt war es Zeit seines Lebens ein Anliegen, etwas für die Gemeinschaft zu tun und Spuren in der Marktgemeinde zu hinterlassen - ein Vorhaben, das der gläubige Katholik unter anderem mit einer großzügigen Spende für die Renovierung der Pfarrkirche St. Martin in die Tat umsetzte. Bereits vor einigen Jahren unterstützte er, dass neben der Alten Kirche ein Schulgarten angelegt werden kann; Tafel und Bank erinnern noch heute an das Stifter-Ehepaar. Die Realisierung seines jüngsten Projektes allerdings sollte Schmidt nicht mehr miterleben: die Errichtung eines "magischen Kräutergartens" im Michael-Ende-Kurpark, der im Sommer fertiggestellt und übergeben werden soll, unterstützte der 94-Jährige finanziell maßgeblich - Spuren zu hinterlassen, das ist Rudolf Schmidt gelungen. ms