Peter Seitz

Klais – Viel Zeit zum Ausruhen hatte Peter Seitz nie. Entweder er stand in seinem Hofladen in Klais oder er versorgte seine Schafe. 600 Tiere sind es mittlerweile. Wenn tatsächlich mal etwas Freizeit übrig blieb, dann stand er an der Weide und beobachtete die Schafe. Sein Lebenswerk, seine Leidenschaft. Noch vor wenigen Tagen hat er geholfen, sie zu scheren. Nun ist Peter Seitz im Alter von 66 Jahren gestorben, völlig unerwartet nach kurzer, schwerer Krankheit. Aber nicht einsam. „Er hat nicht allein einschlafen müssen“, sagt Barbara Maurer. Seine Geschäftspartnerin und gute Freundin war an seiner Seite. Bis zum Schluss, bis er friedlich gegangen ist.

Maurer tritt ein hartes Erbe an. Seit mehreren Jahren führte sie den Hofladen mit ihm. Nun muss die 39-Jährige allein für alles sorgen. „Ihm war es immer ein großes Bedürfnis, dass seine Landwirtschaft weitergeführt wird.“ Maurer, die mit Seitz eine „wahnsinnig enge Freundschaft“ verbindet, macht es gern. Sein Erbe bedeutet ihr sehr viel: der Hofladen, die 600 Schafe, ein Esel, ein Pferd, sechs Hunde, fünf Hühner und ein Gockel.

Seitz stammt aus einer Mittenwalder Wirtsfamilie. Die Eltern betrieben die Römerschanz, übernahmen dann den Gasthof Stern, später den Sonnenhof. So kam der Sohn nach Klais. Die Arbeit hinter dem Tresen und im Schlachthaus – er war gelernter Metzger – füllte ihn nicht aus. Die Landwirtschaft war seine Berufung. Eine, die er guten Gewissens an Maurer weitergibt. „Er war so zufrieden, dass nun endlich alles so war, wie er es immer gewollt hat“, weiß seine Nachfolgerin. Eine Zufriedenheit, die er nicht mehr auskosten durfte.