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Über den Trauerfall (1)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Peter Finger, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Zur Erinnerung an Peter Finger
15.04.2013 um 09:34 Uhr von Merkur und
Waakirchen – Es war ein Fest voller Herzlichkeit und Wärme, mit dem Peter Finger im April 2008 aus dem Amt des Waakirchner Bürgermeisters verabschiedet wurde. Eine menschliche Wärme, die auch dem früheren Rathaus-Chef stets zu eigen war. Gestern Früh ist der einstige Vollblut-Politiker im Alter von 73 Jahren im Krankenhaus Agatharied verstorben. Ein Verlust, der nicht nur die Familie, sondern auch seine Weggefährten, Vereine und die Bürger des Ortes Waakirchen schmerzlich trifft. „Wenn wir ihn brauchten war er da“, sagt Bürgermeister Sepp Hartl (FWG), den mit seinem Amtsvorgänger ein freundschaftliches Verhältnis verband. Über alle Parteigrenzen hinweg.
21 Jahre lang – von 1987 bis 2008 – war Peter Finger Chef im Waakirchner Rathaus. Zuvor hatte er drei Jahre lang als Vize-Bürgermeister das Geschehen in seiner Heimat maßgeblich mitgeprägt. In all dieser Zeit hatte Finger nicht eine einzige der rund 1200 Sitzungen des Gemeinderats oder eines seiner Ausschüsse versäumt. Ein Beleg dafür, mit welch großem Fleiß und welcher Gewissenhaftigkeit der CSU-Bürgermeister seine Aufgaben wahrgenommen hat. In aller Bescheidenheit betonte er dabei stets, dass das Lob für seine Verdienste nicht ihm allein gebühre: „Als Einzelner hast Du keine Chance“, sagte er zum Beispiel im November 2008, als ihm bei der damaligen Bürgerversammlung die Ehrenbürger-Würde verliehen wurde. „Du brauchst auch Connections“, fügte er mit dem ihm eigenen Humor hinzu.
Für sein Waakirchen hat Peter Finger viel erreicht. Erfolgreich verhandelte er etwa über Gewerbeansiedlungen an Stelle des früheren Zementwerks in Marienstein, brachte mit seinem Verhandlungsgeschick den Kreisel an der Kammerloher Kreuzung sowie den Ausbau der B 472 zustande. Am Herzen lagen dem Waakirchner auch die Kindergärten und Schulen sowie die Vereine seiner Gemeinde. Als Finger 2008 als Bürgermeister den Hut nahm, bereiteten ihm die Ortsvereine vor dem Löwen-Denkmal einen eigenen, beeindruckenden Abschied.
Was Finger anpackte, tat er mit Leib und Seele: So widmete er sich in den vergangenen Jahren wieder ganz seiner Landwirtschaft. „Darin ist er bis zuletzt aufgegangen“, erzählt seine Frau Lilo. Als am Schluss die Gesundheit nicht mehr so recht mitspielen wollte, musste er den unliebsamen Gang in die Klinik antreten, wo er am Freitag in den Morgenstunden verstarb. Neben seiner Frau hinterlässt Finger vier erwachsene Kinder und eine Schar an sieben Enkelkindern.