Paul Kranz

Paul Kranz

* 11.04.1937
† 19.12.2015 in Thankirchen
Erstellt von Merkur und TZ
Angelegt am 23.12.2015
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Paul Kranz, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Dietramszell

24.12.2015 um 09:38 Uhr von Merkur und

 Paul Kranz ist tot. Der Familienmensch, Kommunalpolitiker, Waldbauer und Jäger mit Leib und Seele ist am vergangenen Samstag im Alter von 78 Jahren gestorben. Viele Jahrzehnte lang hat der beliebte Dietramszeller mit dem ausgleichenden und geselligen Temperament nicht nur seine Heimatgemeinde, sondern den ganzen Landkreis mitgeprägt.

Schon in jungen Jahren musste der gebürtiger Thankirchner Verantwortung übernehmen. Wenige Jahre nach dem Kriegsende starb der Vater, Paul Kranz übernahm den Hof. „Das hat sich durch sein Leben gezogen“, sagt Dietramszell Bürgermeisterin Leni Gröbmaier. 30 Jahre, von 1966 bis 1996, übernahm Kranz Verantwortung in der Kommunalpolitik. Anfangs, noch vor der Gebietsreform der 1970er Jahre, engagierte er sich in der Altgemeinde Manhartshofen, von 1966 bis 1969 als Gemeinderat, von 1969 bis 1972 als Erster Bürgermeister. Später setzte er sich für die junge Großgemeinde ein, von 1972 bis 1996 als Gemeinderat, als 1976 bis 1990 als Zweiter Bürgermeister. „Was ihn auszeichnete, war seine enorme Tatkraft“, erinnert sich Leni Gröbmaier.

Auch im Kreistag brachte Paul Kranz sein ganzes Wissen als Land- und Forstwirt ein. Von 1972 bis 1978 sowie von 1984 bis 2008 gehörte er dem Gremium als Freier Wähler an. Außerdem war er ehrenamtlich im Gutachterausschuss, im Jagdbeirat, im Umweltbeirat sowie im Verwaltungsrat der Sparkasse tätig. Michael Grasl, Sprecher der Bürgermeister im Landkreis, sagt: „Seine humorvolle und väterliche Art wird sowohl im Kreis der Altbürgermeister als auch bei den Kolleginnen und Kollegen des Kreistages fehlen.“ Und: „Seine souveränen Auftritte als Leiter der Aufstellungsversammlungen bei den Freien Wählern für den Kreistag waren berühmt. Er hat es verstanden, Leute für gemeinsame Ziele und Werte hinter sich zu bringen und mit markiger, bayerischer Wortwahl darauf einzuschwören.“

Besonders viel verdanken die Landwirte dem verstorbenen Paul Kranz. „Für die Waldbauern war sein Wirken ein Segen“, erklärt Hans Killer, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Wolfratshausen. Kranz, sein Vorgänger im Amt, gehörte der Selbsthilfegruppe privater und kommunaler Waldbesitzer insgesamt 44 Jahre an. Von 2000 bis 2010 leitete er deren Geschicke, zuletzt war er Ehrenvorstand. Kranz gehörte zu den ersten, die erkannt haben, dass die Zukunft in Zeiten des Klimawandels dem Mischwald gehört. „Er wusste unglaublich viel über den Laubwald und hat uns das vermittelt“, so Killer. Außerdem war Kranz laut Killer „ein begnadeter Geschäftsmann“. Sein Verdienst darin, die Vermarktung zu forcieren. So wurde im Jahr 2003 unter seiner Federführung eine GmbH gegründet, die sich aus das Auslandsgeschäft konzentrierte.

Darüberhinaus war Paul Kranz ein leidenschaftlicher Jäger. Als Mitglied der Jagdgenossenschaft Manhartshofen erhielt er 2007 den Preis für vorbildliche Waldbewirtschaftung. Dort wird das seit einigen Jahren im Gesetz verankerte Motto „Wald vor Wild“ schon seit Jahrzehnten praktiziert. Um den Wald vor Verbiss zu schützen, hatten die Manhartshofener beschlossen, die Jagd nicht mehr fremd zu verpachten, sondern selbst die Verantwortung zu übernehmen.

Paul Kranz hinterlässt eine Frau und drei Kinder. Anstelle von Kränzen und Blumen bittet die Familie um eine Spende für die Oberlandwerkstätten und die Kirchenglocke von Thankirchen.

 

Beerdigung

Der Sterberosenkranz findet am Sonntag, 27. Dezember, um 19 Uhr in Thankirchen statt, der Seelengottesdienst am Montag, 28. Dezember, um 10 Uhr in Thankirchen. Anschließend Beerdigung.