Michael Wild

"Er hat sich nie unterkriegen lassen", sagt seine Frau Roswitha. Doch jetzt hat Michael Wild den jahrelangen Kampf gegen den Krebs verloren. Er starb mit 56 Jahren zu Hause in Dachau. Im Gebirgstrachten-Erhaltungsverein "D'Schloßbergler" war Michael Wild daheim. Als zehnjähriger Bub ist er dem Verein beigetreten. Im Jahr 1983 trat er in die Fußstapfen seines Vaters und folgte ihm nach dessen Tod als Vorsitzender nach. Auch das Geschäft des Vaters übernahm er als selbstständiger Malermeister. Der Herzinfarkt im Jahr 1993 hatte sein Leben verändert: Michael Wild musste das Malergeschäft verkaufen. "Und mit dem Sport war es vorbei", sagt Roswitha Wild. Ihr Mann machte jahrelang Leichtathletik beim ASV, spielte Tennis beim TC Eschenried, war ein guter Skifahrer beim Grasskiclub und gehörte der FFW Dachau an. Nur die Musik ließ er sich nicht nehmen: Als junger Bursch hatte er in einer Tanzband auf Hochzeiten gespielt, in den vergangenen Jahren spielte er Akkordeon und Bass in einer kleinen Gruppe. Schließlich bekam Michael Wild 1997 ein neues Herz. Seitdem musste er viele Medikamente nehmen und war zweieinhalb Jahre lang Dialysepatient, bis er eine neue Niere bekam. Schließlich kam der Krebs dazu. "Doch er hat sich immer wieder aufgerappelt", sagt Roswitha Wild. Für seine Familie, zu der die beiden Söhne Andreas, 28, und Michael, 24, gehören, und für die Vereine hat er viel auf die Beine gestellt. Auch als es ihm nicht mehr so gut gegangen ist, hat Michael Wild seine Ideen noch umgesetzt. Wenige Wochen vor seinem Tod konnte er sich über die Auszeichnung seines Vereins "D'Schloßbergler" mit dem Kron-Maus-Kulturpreis freuen. Zur Übergabe in das Dachauer Rathaus konnte der Vorsitzende aber nicht mehr kommen, weil er zu schwach war. Nikola Obermeier