Michael Weber

Wenn bei einer öffentlichen Veranstaltung die Dienste des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) gefragt sind, dann war Michael Weber zur Stelle. Ob Fußballturnier der Gmunder Sportfreunde-Jugend, Marathon oder Triathlon, Mountainbike-Festival oder wenn Losverkauf am Gmunder Volksfest angesagt war – Michael Weber war immer präsent. Zuverlässig, freundlich und die Ruhe selbst. „Keiner brachte es auf so viele ehrenamtliche Stunden, zusätzlich zu seinem Bereitschaftsdienst“, sagt Jürgen Fink, Taktischer Leiter der Bereitschaft Tegernsee.

Nicht nur in Tegernsee, wo Weber bis zuletzt aktiv war, sondern im gesamten Kreisverband Miesbach des BRK trauern die Mitarbeiter um den engagierten Gmunder. Der Dienst für die Rettung von Menschen in Not bestimmte sein Leben voll und ganz. Schon als 17-Jähriger trat Weber dem Bayerischen Roten Kreuz bei, machte seine Tätigkeit von 1974 bis 1985 sogar zum Beruf. Nachdem er vier Jahre lang als Stellvertreter tätig war, übernahm er 2001 die Leitung der Bereitschaft Tegernsee, die er bis zuletzt inne hatte. Für sein Engagement erhielt er die BRK-Ehrennadel in Silber und das staatliche Ehrenzeichen am Bande. Seine Kameradschaft und sein Engagement schätzten seine Freunde und Kollegen sehr.

An einen Auftritt von Michael Weber denken die Sanitäter aber ganz besonders gerne zurück: Als das BRK Tegernsee im September 2010 seinen 100. Geburtstag feierte, hielt Weber die Begrüßungsrede vor 400 Gästen. „Eine glanzvolle Rede“, erinnert sich Fink. „Im ganzen Saal war es mucksmäuschenstill.“ Als Weber dann aber gestand, dass man schon ein bisschen verrückt sein müsse, wenn man Tag und Nacht zur Verfügung stehe, um Menschen in Not zu helfen, und folglich vor ihm im Saal lauter Verrückte säßen, da war das Gelächter groß. Ein offener und liebenswürdiger Mensch, dem nun selbst keiner mehr helfen konnte. Sein Tod nach einer Krankheit im Alter von nur 60 Jahren hinterlässt eine große Lücke beim BRK Tegernsee.