Michael Häsch

Michael Häsch

* 23.04.1930 in Dietramszeller
† in Dietramszeller
Erstellt von Merkur und TZ
Angelegt am 05.11.2012
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Michael Häsch, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

05.11.2012 um 17:57 Uhr von Merkur und

Dietramszell – Es dürfte kaum einen Dietramszeller geben, dessen Wort in den vergangenen Jahrzehnten so viel Gewicht hatte. Jetzt ist Michael Häsch, Altbürgermeister der Gemeinde Dietramszell, einstiger Vorsitzender des Bayerischen Waldbesitzerverbandes und Ex-Senator, nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren verstorben.

Geboren wurde Michael Häsch am 23. April 1930. Als ältestes von neun Kindern übernahm er den heimischen Hof im Dietramszeller Ortsteil Schönegg. Die Leidenschaft des Bertenbauern galt früh der Politik. Schon 1956, also im Alter von 26 Jahren, saß der Landwirt im Dietramszeller Gemeinderat. Die Bildung der heutigen Großgemeinde Dietramszell, notwendig geworden durch die Gebietsreform, moderierte Häsch Anfang der 70er Jahre in verantwortlicher Position mit großem Geschick. Von 1972 bis 1976 war er noch Stellvertreter des ersten Bürgermeisters der Großgemeinde, Martin Eichner. Nach dessen Tod wurde Häsch zum Bürgermeister gewählt. Er blieb es bis zum Jahr 1990.

Der CSU-Mann legte in seiner Amtsführung jenes ausgleichende Wesen an den Tag, für das er allgemein sehr geschätzt wurde. „Er hat es verstanden, die Aufgaben, die sich ihm stellten, mit Anstand, Seriosität und Eleganz zu lösen“, sagt Dietramszell Bürgermeisterin Leni Gröbmaier. „Wir haben einen großen Mann verloren.“ Auch im Kreistag vertrat Häsch die Interessen seiner Heimatgemeinde. Er gehörte dem Gremium von 1978 bis 1990 an.

Besonders am Herzen lag Häsch der Wald – und das in einer Zeit, als Holz mit einem Image-Problem zu kämpfen hatte. Es schien, als wäre Öl die Lösung aller Zukunftsfragen. Die Funktionen, die Häsch zum Wohl des Waldes und seiner Besitzer innehatte, sind fast nicht zu überblicken. Um nur zwei zu nennen: Von 1974 bis 2001 war er Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Wolfratshausen (später wurde er zum Ehrenvorstand ernannt), von 1982 bis 1998 Vorsitzender des bayerischen Waldbesitzerverbandes (übrigens der erste Nicht-Adelige in diesem Amt). „Er hat immer an den Wald und die generationenübergreifende Bewirtschaftung geglaubt“, sagt Johann Killer, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung.

16 Jahre lang fungierte der Landwirt außerdem als Senator. Zwischen 1984 und 2000 gehörte er dem bayerischen Senat an, einem Verfassungsorgan, das bei der Landesgesetzgebung beratend tätig war. Als die Kammer nach einem Volksentscheid zum 1. Januar 2000 aufgelöst wurde, ließ es Häsch ruhiger angehen. Er war nun wieder öfter in seinem geliebten Wald zu finden. 1991 erhielt Häsch den Bayerischen Verdienstorden, 1994 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

Der Verstorbene hinterlässt seine Frau Antonie, sechs Kinder und 15 Enkel. Der Seelengottesdienst findet am kommenden Donnerstag, 8. November, um 10 Uhr in der Pfarrkirche statt. Anschließend Beerdigung auf Kreuzbichl.