Marlene Mittermaier

Ein Abschieds-Brief. An DICH, liebe Marlene.

In einem meiner nächtlichen Träume bin ich hier & heute dabei gewesen – bei Dir, auf Deiner Beerdigung – und habe diese Zeilen persönlich zu Dir gesprochen.

Deinen ganz eigenen Kopf hast Du zum Glück immer gehabt. Und ich möchte gerne glauben, dass DU auch dieses Timing irgendwie mitbestimmt hast. Dass Du es genau so wolltest.

Es ist gleich, ob ich heute dabei sein kann, oder ob ich gerade hier auf den Florida Keys bin … DU bist sowieso überall und in jeder Ecke mit dabei!

Denn Du warst Teil meines Lebens, seitdem ich 4 Jahre alt war.

Du warst wie eine 2. liebevolle Mama für mich.

Schon mit 4 Jahren – als kleines Mädchen, konnte ich dein riesengroßes Herz spüren. Die Wärme und Liebe, die Du ausgestrahlt hast.

Die nicht nur mich, Kilian und Markus, sondern auch alle anderen Kinder wie magnetisch zu dir gezogen hat.  Bei Dir war es sicher. Bei Dir war es warm und geborgen. Und Du hattest immer eine Engels-Geduld.  Danke.

Es fallen mir so viele Momente ein, in denen Du mich dabei unterstützt hast, ICH zu sein. KIND zu sein.

Mit meinen schwarzen Lack-Schühchen im Sandkasten zu spielen – „Do deafst scho nei geh in Sandkasten, Kathrin – I klea des scho mit da Mama!“

Du hast Dich immer für uns KINDER eingesetzt, liebe Marlene. Das vergessen wir Dir nie.

Später wurdest Du von meiner „2.-Mama“ zu meiner sehr guten Freundin. Ehrlich gesagt eher noch – zum festen Familienmitglied.

So viele Jahre, in denen wir gemeinsam unseren Urlaub verbracht haben.  Uns das Bett, die Kreuzworträtsel und Frauen-Magazine geteilt haben.

Unzählige wertvolle Gespräche bei stundenlangen Strand-Spaziergängen – oh wie haben wir DAS geliebt! Barfuß im Sand.

Geliebt habe ich auch deine Kochkünste! Es hat einfach IMMER geschmeckt, egal was Du leckeres gezaubert hast.

Neben all deiner Wärme und Liebe, die Du mitbegracht hast … hatten wir auch immer eine MENGE Spaß zusammen!

Was haben wir zusammen gelacht, als Du dein Ostergeschenk unter dieser Plastik-Tüte auf dem Sofa verstecken wolltest … oder Du nach 3 Schlücken Wein vorgeschlagen hast „Jetz Rund ma no a Watten!“

Bis heute ist mir das noch ein Rätsel, wie Du zielsicher IMMER noch einen Kritischen in der Hand hattest und nahezu JEDES Spiel gewonnen hast!

Liebe Marlene, ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es Dir gut geht, da wo du jetzt bist! Du hast das schönste Paradies verdient, was ich mir nur vorstellen kann!

Bist Du wirklich eine der wenigen Menschen, die ich bisher in meinem Leben kennenlernen durfte, für die NEID nicht existiert. Eine WUNDERSCHÖNE Eigenschaft, die ich dir auch immer hoch anrechnen werde.

Du hast vielleicht keine eigenen Kinder gehabt, aber ich bin mir sehr sicher, dass du vielen Kindern die beste Mama warst, die man sich wünschen kann.

Ich schicke Dir ganz viel Liebe zu Dir nach oben und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass dein Traumprinz Dich da oben schon in Empfang genommen hat! Mit roten Rosen, Champagner – zu einer Runde Golf.

Mindestens so romantisch, wie wir uns das bei Pretty Woman immer zusammen angeschaut haben.

Du bist felsenfest in meinen Erinnerungen und in meinem Herzen verankert, liebe Marlene.

Bis dann … barfuß im Sand … Deine Kathrin

Liebe Marlene

Es ist so schwer zu verstehen, dass du nicht mehr da bist.

Noch am selben Tag haben wir am Nachmittag über FaceTime

telefoniert.  Ich kann es einfach nicht glauben!

Wir haben uns das 1. mal im Sommer 1991 beim Schnuppernachmittag für die neuen Kinder im September gesehen.  Deine Art uns Neulingen alles vorzustellen und zu erklären war mir auf Anhieb sehr sympathisch.

Das war der Beginn einer wunderbaren und außergewöhnlichen Freundschaft !

Wir hatten auch das große Glück, dass Kathrin in deine Gruppe kam.

Nach ersten „amtlichen“ Treffen im Kindergarten ergab es sich, dass ich dich zu mir nach Hause auf einen Kaffee einlud.

Beim 1. mal trautest du dich nicht.  Aber ich war hartnäckig und beim nächsten mal bist du meiner Einladung gefolgt.

Wir merkten beide sofort, dass zwischen uns eine ganz besondere Verbindung besteht.

So folgten mehrere Treffen und später wurde ein Ritual daraus.

Wir fanden heraus, dass wir viele Parallelen in unserer Kindheit und Jugend hatten.

Jeden Montag nach getaner Arbeit kamst du zu uns auf einen Kaffee und einen Ratsch.

So lernten dich Kilian und Markus kennen und wollten dann natürlich auch  in deine Gruppe, als sie Kindergarten tauglich waren.

Später hatte Markus auch von dir einige Zeit Klavierunterricht bekommen.

Dein Leben war der Kindergarten,  deine Arbeit mit den Kindern !

Nichts war dir zuviel und zu unbequem, das Wohl jedes einzelnen Kindes war dir wichtig.

Jedes Kind bekam bei dir die gleiche Chance … jedes…

Egal ob es lieb und nett oder wild und schwierig war.

Am liebsten wären alle Kinder in deiner Gruppe gewesen.

Du hattest eine besondere Begabung auf Kinder einzugehen und auch herauszufinden , wenn etwas nicht stimmte.

Gabi Schulze und du ihr habt den Kindergarten St. Elisabeth aufgebaut und für uns war es der schönste und beste weit und breit.

Ihr ward damals schon innovativ mit eurem Konzept und viel fortschrittlicher als andere Kindergärten zu der Zeit.  Bei euch durften sich die Kinder entfalten, sie durften alles ausprobieren und wurden in allem unterstützt.

Wir Eltern vom Elternbeirat haben so gerne mit euch zusammen gearbeitet und so viele tolle Feste zusammen organisiert und gefeiert.

Unsere Kinder fühlten sich vom ersten bis zum letzen Kindergartentag pudelwohl bei euch!

Und so vertiefte sich auch unsere Freundschaft mehr und mehr und du wurdest zu meiner guten und besten und treuesten Freundin.

Wir verbrachten viele Urlaube zusammen, waren gemeinsam Skifahren, machten Städte Trips, verbrachten Wochenenden in den Bergen , besuchten Konzerte und  waren so oft zusammen in Florida.

Markenzeichen Marlene : SONNENBRILLE like Grace Kelly

Stundenlange Spaziergänge am Strand mit wertvollen Gesprächen, Flipflops,  Mint Chip Eis, die Farben des Meeres, Liebesfilme und so vieles mehr genossen wir zusammen.

Wir verstanden uns auch ohne Worte !

Wir waren ein gutes Team!

Du warst für uns ein Familienmitglied , wir ratschten, kochten, aßen, tranken zusammen und hatten viel Spaß miteinander .

Und nach dem Essen wurde gewattet, was das Zeug hielt und komischerweise wusstest du immer wer welche Karten hatte!?!

Ich wusste auf dich kann ich mich 100 % verlassen , so vertrauten wir dir unsere Kinder an, als wir den ersten Urlaub ohne Kinder, unsere Reise zum 20 jährigen Hochzeitstag antraten.  Du bist für diese Zeit in der Karl-May-Straße eingezogen, hast alle kulinarisch verwöhnt und natürlich alles bravourös gemeistert.

Deine Familie waren Mathilde, und Stefan, auf den du nichts kommen liessest,  Magdi und Tom mit ihren Kindern, Bernie und Georg und Konsti mit Leonie.  Mit ihnen verbrachtest du Familienfeste und Urlaube von denen du immer geschwärmt hast.  Mathilde und du, ihr habt des öfteren den Gardasee unsicher gemacht und das italienische Flair genossen.

Du warst so stolz auf deine Nichten und deinen Neffen und hast immer berichtet, was es Neues gab.

Freundschaften, Hochzeiten, Kinder und vieles mehr.

Ganz besonderen Dank an Stefan und Bernie, die durch ihr Wissen und oftmals vehementes Auftreten bei den Ärzten immer wieder zustande brachten, dass du die richtige Behandlung bekamst.

Vielen Dank an euch alle, dass ihr euch so fürsorglich um Marlene gekümmert habt.

Leider musstest du  durch deine Erkrankung deine Tätigkeit  im Kindergarten aufgeben, was dir  anfangs sehr schwer viel, denn du liebtest deinen Beruf.

Aber du arrangiertest dich, akzeptiertest die Einschränkungen, warst absolut positiv und machtest  das beste daraus.

Du begannst  mit sportlichen Aktivitäten im Rahmen deiner Möglichkeiten mit viel Ehrgeiz , hattest damit viel Freude und es war für dich trotzdem ein lebenswertes Leben.

Du hast im Haus mit deiner Mama gewohnt und trotz deiner Beeinträchtigungen immer Sorge getragen, dass es ihr an nichts fehlte.

Mit den Jahren verschlechterte sich schleichend dein Gesundheitszustand und ich glaube wir alle unterschätzten komplett die Schwere dieser Erkrankungen , denn du ließest es dir nicht anmerken und wolltest  so weitermachen wie gewohnt.  Du hattest stets dein jugendliches Aussehen bewahrt und wert auf dein äußeres gelegt, nicht zu vergessen Lippenstift und Lidschatten!

Im letzten halben Jahr kamen noch diverse andere Eingriffe dazu und du warst schon mehrmals in sehr, sehr kritischen Situationen und hast dich aber immer wieder tapfer zurückgekämpft, denn du wolltest leben!

Du hast unsere Kinder aufwachsen sehen und du warst bei uns wie zuhause, du hattest deinen Platz am Tisch , einen Schlafanzug im Schrank, du warst ein Teil von uns.  Für meine Kinder eine absolute Vertrauensperson und Freundin .

Unzählige Osterbrunches, Nachmittagskaffees, Grillparties, Abendessen, Geburtstage und unsere geliebten Advent Kaffee Treffen haben wir gemeinsam erlebt.

Manchmal mussten wir deinen Redefluss stoppen, um auch einmal zu Wort zu kommen!

Du hast jedes einzelne Event genossen!

Du konntest dich für andere freuen!

Du hattest es nicht immer leicht im Leben und warst trotzdem immer positiv.

Du konntest dich über jede Kleinigkeit so freuen, man konnte dich so leicht und einfach glücklich machen.   Vorbildlich !

Du hattest das Herz am rechten Fleck!

Du warst immer so dankbar und bescheiden und du kanntest keinen NEID!

Das alles hab ich so sehr an dir geschätzt !

Du wirst uns sehr fehlen!

In unseren Herzen lebst du weiter und wir werden von dir erzählen und mit dir reden, du wirst immer dabei sein. Wir haben so viele schöne,  lustige und innige Erinnerungen an dich.

Ich danke dir für deine ehrliche, bedingungslose Freundschaft.

Wir hoffen und wünschen, dass es dir jetzt gut geht wo du jetzt bist ohne jeglichen Ballast. Du hast es dir so verdient!

Unsere Gedanken sind  bei dir….

Gabi und Willi

Kathrin, Kilian und Markus