Ludwig Brandl

Von einem aufrechten Menschen, der tief im Glauben verwurzelt war, hat die Gemeinde Irschenberg Abschied genommen. Im Alter von 85 Jahren verstarb Ludwig Brandl. Am 19. August 1921 kam er in Kirchdorf im Landkreis Kelheim zur Welt. Als fünfter von neun Buben wuchs er auf einem bäuerlichen Anwesen auf, durfte das Gymnasium besuchen, das er mit dem Abitur abschloss. Seine Studienpläne durchkreuzte indes der Krieg. Mit 20 Jahren musste Ludwig Brandl einrücken. Es folgten vier Jahre an der Front und drei Jahre in russischer Gefangenschaft. Bei der Arbeit in einer Eisengießerei verlor er ein Augenlicht. Nach seiner Heimkehr 1948 studierte er endlich Theologie, um seiner Berufung, dem Lehramt, folgen zu können. Mit Leib und Seele unterrichtete er erst 30 Jahre lang in Freising, dann an der Berufsschule in Miesbach Religion und später auch Englisch. Ins Oberland kam Ludwig Brandl 1959 mit seiner Frau Martha, die er ein Jahr zuvor geheiratet und mit der er vier Kinder hatte. Erinnern werden sich viele seiner Schüler an den beliebten Lehrer, weil er ihre Namen selbst Jahre später noch wusste. Ludwig Brandl zog 1970 nach Irschenberg. Er reiste gerne, doch die heimatlichen Berge und die Dorfgemeinschaft lagen ihm sehr am Herzen. So engagierte er sich im Veteranen- und Reservisten-Verein, beim VdK und bei der Feuerwehr. Seine Hilfsbereitschaft hatte ihre Wurzeln im Glauben, der ihn tief prägte. Ludwig Brandl war Lektor und Kommunionhelfer, er arbeitete elf Jahre lang im Pfarrgemeinderat mit, vier Jahre davon prägte er ihn als Vorsitzender. Viele Irschenberger erwiesen ihm die Ehre bei seinem letzten irdischen Weg, den er im festen Glauben an die Auferstehung antrat. (cmh)