Josef Hasenöhrl

Während Neumeyer als gelernter Bierbrauer angestellt war, fungierte Hasenöhrl als Bierfahrer und Kontrolleur - schließlich muss der Gerstensaft nicht nur gebraut, sondern auch unter die Leute gebracht werden. "Sehr viele Brucker kannten den Josef von seinen unzähligen Touren, immerhin war er 31 Jahre lang in der Brauerei beschäftigt", erzählt Neumeyer. Und: "Als der Bierfahrer-Job zu anstrengend für ihn wurde, setzte die Brauerei ihren verdienten Mitarbeiter gerne als Kontrolleur im Fuhrpark ein." Alles was ins Lager hinein- oder wieder hinausging, sei gewissenhaft von Josef Hasenöhrl vermerkt worden. "Die Kollegen in der Brauerei haben ihn und seine Arbeit sehr geschätzt." Hasenöhrl wohnte gleich neben seinem Arbeitsplatz in der Augsburger Straße ­- seinen Feierabend verbrachte er gern im Biergarten des Marthabräukellers oder war regelmäßig beim Stammtisch der "Zwölf Apostel". "Wir Apostel treffen uns seit 45 Jahren jeden Dienstag im Marthabräukeller", erzählt Kollege Neumeyer. Gegründet wurde der Stammtisch noch im damaligen Jungbräu in der Hauptstraße ­- acht der ‚Apostel’ sind noch übrig. Nach seiner Bäckerlehre in Mainkofen zog der Niederbayer Josef Hasenöhrl nach Bruck und war mehrere Jahre lang bei der Bäckerei Drexler in der Pucher Straße beschäftigt, bevor er zum Bierfahrer umsattelte. Brot und Bier, das passt gut zueinander. ­ Josef Hasenöhrl hat mit seinem Berufs- und Lebensweg quasi eine Brücke zwischen diesen bayerischen Nahrungsmitteln geschlagen. Nun musste er sich im Alter von 71 Jahren vom Leben verabschieden. Angi Kiener