Johann Wolak

Seine vierjährige Enkeltochter Laura war sein Ein und Alles. Bis zur letzten Stunde. Zwei Wochen, nachdem bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert worden war, ist Johann Wolak im Alter von 69 Jahren der Krankheit erlegen. "Er war ein Opa, wie ihn sich jedes Kind wünscht", beschreibt Johann Wolak Junior seinen Vater. Stundenlang ist er mit seiner Enkelin durch die Wälder spaziert, hat mit ihr Radltouren oder Ausflüge unternommen und ihr mit endloser Geduld die Welt erklärt. "Wenn er da war, haben wir unsere Tochter meistens den ganzen Tag nicht mehr gesehen", erinnert er sich. Denn beim Opa war schließlich immer etwas geboten. Egal ob es darum ging, im Garten zu helfen, zu kochen oder das Auto zu reparieren, Johann Wolak war immer, überall und für jeden zur Stelle. Über seine große Hilfsbereitschaft hat er im Alter von 58 Jahren noch zu einem neuen Hobby gefunden, aus dem sich schnell eine große Leidenschaft entwickelt hat: das THW in Dachau. "Angefangen hat es damit, dass er mich als Jugendleiter beim THW unterstützt und bei Ausflügen gekocht hat", verrät sein Sohn. Sobald es etwas zu tun gab, hat Johann Wolak angepackt und sich damit innerhalb kürzester Zeit unersetzlich gemacht. Nicht nur für den THW-Ortsverband, sondern für alle seine Freunde, Verwandten und Bekannten. "Er war einfach ein Mensch, der immer das Positive gesehen und niemals aufgegeben hat", findet Wolak Junior. Bis zuletzt war Johann Wolak voller Tatendrang und Lebensfreude. Besonders für die kleine Laura war es furchtbar, sich von ihrem Opa verabschieden zu müssen. Ein kleiner Trost sind die vielen schönen Erinnerungen, die sie an die Zeit mit ihm hat. Er hat ihr bei den gemeinsamen Ausflügen soviel beigebracht, dass sie ihn nie vergessen wird. Katrin Woitsch