Johann-Paul Bader

Familienvater, Handwerker, Trachtler mit Leib und Seele, - vieles traf auf Johann-Paul Bader, den "Hanspaul" zu. Nach schwerer Krankheit muss die Familie und die Dorfgemeinschaft von einem verdienten, hilfsbereiten Grainauer Abschied nehmen. Noch vor gut einem Jahr waren Verwandte, Freunde und die Vereine bei seinem "70er" zu Gast, die plötzlich aufgetretene, schwere Erkrankung schien überwunden. Doch die heimtückische Krankheit flammte wieder auf, die Medizin konnte nicht mehr helfen. Am vergangenen Sonntag wurde Bader von seinem Leiden erlöst. Seine vielseitigen Tätigkeiten für das Zugspitzdorf und seine Vereine und Institutionen waren beispielhaft. Aufgewachsen als Zweitältester von sieben Geschwistern im Untergrainauer Anwesen, absolvierte er zunächst eine Zimmererlehre, erlernte anschließend noch den Maurerberuf. Bald darauf absolvierte er die Meisterschule und war fortan für eine Garmischer Zimmerei tätig. Ab 1971 war er als Vorarbeiter sechs Jahre für die Gemeinde im Bauhof beschäftigt. Es folgten drei Jahrzehnte als selbständiger Zimmermann. Bader engagierte sich eigentlich sein ganzes Leben für die verschiedenen Vereine - besonders hatte es ihm aber der örtliche Volkstrachtenverein angetan. Dort war er nicht nur Schuhplattler und maßgeblich am Vereinsheimbau beteiligt - in den 36 Jahren im Vereinsausschuss, bekleidete er sämtliche Vorstandsposten und führte von 1989-1993 den Verein als 1.Vorstand. Auch gehörte er 30 Jahre dem "Alten Tanz" an, den er zusammen mit seiner viel zu früh verstorbenen Ehefrau Klara mit viel Eifer aufführte. Für seine umfassenden Verdienste wurde der "Hanspaul" mit der Ehrenmitgliedschaft und dem goldenen Verdienstabzeichen des Vereins belohnt. Auch die Ehrenplakette der Gemeinde Grainau in Gold und die "Hans-Holzner-Medaille durfte Bader sein eigen nennen. Er war immer zur Stelle, wenn sein Wissen um das Handwerk und Holz gefragt waren. Seine fundierten Kenntnisse über die Heimat brachte er auch im Geschichtsverein "Bär und Lilie" ein, deren 2.Vorsitzender er jahrelang war. Als Tourenführer für die Kurverwaltung war er ebenso tätig, wie früher bei der Kirchenverwaltung, Aktiver der Freiwilligen Feuerwehr und bis fast zuletzt als Tenorsänger beim Kirchenchor. Bader hinterlässt zwei erwachsene Söhne.