Johann Dellinger

Johann Dellinger

* 14.01.1910
† 05.04.2009 in Überacker
Erstellt von Merkur und TZ

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MERKUR & TZ

vom 18.04.2009

Von Trauer.de Redaktion, München

14.04.2009 um 10:36 Uhr von Merkur und
In vielen Ortsvereinen war er präsent und gern gesehen - ob als aktives oder förderndes Mitglied: Am Palmsonntag verstarb Johann Dellinger im hohen Alter von 99 Jahren. In Überacker geboren, blieb er seinem Heimatort bis auf die Kriegszeiten fast sein ganzes Leben lang treu und lediglich die letzen Jahren verlebte er im Jesenwanger Altersheim. Bis dahin war der rüstige Rentner auch im hohen Alter noch Selbstversorger: Im blauen Kittel mit Hut kehrte er das Laub auf dem Privatstrasserl Dellinger Weg, packte es auf den Schubkarren und schob seine Ladung das Bergerl hoch. "Fuhrmann bleibt eben Fuhrmann", mag sich mancher gedacht haben, der ihn noch aus seinem Berufsleben kannte. Denn: Als Heuhändler war Johann Dellinger seinerzeit viel mit seinem Pferdefuhrwerk, und später mit seinem Opel Blitz, einem 3,5-Tonner unterwegs: Er fuhr seine wertvolle Fracht, das Futter für die Brauereipferde, von Überacker über Lochhausen bis in die Landeshauptstadt, zu den Münchner Brauereien oder den Speditionen. Geheiratet hat er 1937- seine große Liebe war die Maria aus Esting. Die beiden bekamen drei Kinder. Lange Jahre war Johann Dellinger bei den Floriansjüngern aktiv - auch in der Vorstandschaft: Von 1952 bis 1962 wirkte er als Kommandant, anschließend ging er seinem Nachfolger noch drei Jahre als Stellvertreter zur Hand. Als großer Förderer und Gönner bleibt er bei seiner Wehr in Erinnerung. "Er war gesellig, aufgeschlossen und eigentlich nicht zu erschüttern; in seiner modernen Art blieb er stets offen für Neues", erinnert sich Ludwig Schalk, Vorsitzender des Feuerwehrvereins. Am Gemeindeleben nahm Johann Dellinger rege Anteil und besuchte ganz selbstverständlich alle Veranstaltungen seiner Feuerwehrler. 1988 wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt. 1999 erhielt er die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrenverbands. Neben seinem Engagement in der Wehr war er im Schützenverein aktiv, beim Isidoriverein und bei den Veteranen. Beim Zitherclub Esting trat er als Förderer in Erscheinung. "Mit 30 Jahren wurde er Gauschützenkönig, darauf war er recht stolz", erzählt sein Sohn Josef. In seinen 99 Lebensjahren hat Johann Dellinger fünf Währungsumstellungen miterlebt: Von der Goldmark zur Renten- und Reichsmark, von der D-Mark zum Euro: Als einige Mitbürger gegen die Euro-Umstellung wetterten und Zweifel hegten, blieb er deshalb ganz ruhig: "Das beeindruckt mich überhaupt nicht", waren seine Worte. Genügsam war er und wenn er sich täglich seine Semmeln im Ort holte, war ihm eines besonders wichtig: Dass ihm der Kaffee nicht ausgeht. Im 96-sten Lebensjahr erlitt er einen Schlaganfall. "Erst konnte er nur Ja oder Nein sagen. Aber als es an die Krankensalbung ging, da betete er laut und kräftig das 'Vater Unser' und das 'Gegrüßet seist Du Maria' mit", erinnert sich der Sohn. Die Familie hat gedacht, dass er seinen 100. Geburtstag noch feiern könnte. Doch am Palmsonntag schlief Johann Dellinger friedlich ein. Text: Angi Kiener Foto: akk

MERKUR & TZ

vom 07.04.2009