Jason Fayette Rhoades

Jason Fayette Rhoades

* 09.07.1965
† 01.08.2006 in Los Angeles/USA
Erstellt von Merkur und TZ

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Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau

15.08.2006 um 12:11 Uhr von Merkur und
Der für spektakuläre Rauminstallationen bekannte amerikanische Künstler Jason Rhoades ist am Dienstag 41- jährig an Herzversagen gestorben. Sein Tod in seiner Heimatstadt Los Angeles sei «total überraschend» gekommen, sagte Hanna Schouwink von der New Yorker Galerie David Zwirner der dpa. Sie sprach von einem «unglaublichen Verlust» für die Kunstwelt. Rhoades habe mit seinen international anerkannten Werken viele andere junge Künstler inspiriert. Bei der David Zwirner Galerie präsentierte Rhoades 1993 seine erste Einzelausstellung. Der kalifornische Künstler fiel vor allem mit raumgreifenden Installationen auf. Sein Objekt «Garage Renovation New York», ein gigantisches Sammelsurium aus Alltagsobjekten, Spiel- und Werkzeugen, Müll und Altpapier, war 2004 bei der Eröffnung der Flick Collection im Berliner Museum für Gegenwart-Hamburger Bahnhof zu sehen. Nach einer Gastprofessur an der Frankfurter Städelkunstschule präsentierte Rhoades 2001 im Kunstcontainer Portikus den «Costner-Complex», den er Hollywoodstar Kevin Costner widmete. In einer nachgebauten Großküche produziert er eine «Kevin Essence» - aus Öl, Essig, Knoblauch, Zwiebeln, Karotten, Salz und Wasser. 1999 baute er in den Hamburger Deichtorhallen eine monumentale, begehbare Skulptur («Perfect World») aus Aluminiumträgern und Holzplattformen auf. Auf ebener Erde konnten die Besucher durch ein waldähnliches Gerüstsystem aus polierten Alu-Rohren spazieren. Per Lift ging es in die zweite, etwa vier Meter hoch gelegene Ebene der Skulptur mit einem riesigen Gemüsegarten. Der Künstler, der sich mit den Lebensformen der Konsumgesellschaft, mit Chaos und Ordnung, Realität und Schein auseinander gesetzt hat, arbeitete etwa zwei Jahre an dem eigens für Hamburg entstandenen Werk. Für das Objekt «PreRoeFoam» mixte er ein neues Baumaterial aus Erbsen, Lachseiern und Styropor zusammen. Er konstruierte einen riesigen Phallus und präsentierte Neonleuchtröhren, die alle ein anderes Wort für das weibliche Geschlechtsteil bildeten. Der 1965 in Newcastle (Kalifornien) geborene Bauernsohn besuchte Kunstakademien in San Francisco und Los Angeles. Nach Einzelausstellungen in New York und Los Angeles wurden seine Werke verstärkt in Europa gezeigt, etwa in der Kunsthalle Basel, in Nizza, Zürich, Madrid und Wien. (dpa)