Ingeborg Schneider

Sie war einer dieser Menschen, die viel für ihre Mitbürger tun - ­ aber im Stillen, ohne dass sie ihr Engagement in die Öffentlichkeit tragen. Ingeborg Schneider ist im Alter von 83 Jahren in einem Pflegeheim in Neusäß bei Augsburg verstorben. In der Nähe ihrer drei Kinder verbrachte sie dort die letzten beiden Monate ihres Lebens. 22 Jahre lang hatte Ingeborg Schneider zuvor in der Kreisstadt gelebt und den hiesigen Seniorenkreis der Volkshochschule mit ihrem leckeren Gebäck verwöhnt sowie mit kunstvollem Tischschmuck eine festliche Atmosphäre gezaubert. Auch bei Basaren des Katholischen Frauenbundes konnte man auf Ingeborg Schneider zählen: Jedes Mal aufs Neue stellte sie eine stattliche Anzahl selbstgefertigter Arbeiten zur Verfügung, wie zum Beispiel filigran gehäckelte Deckchen. Ein besonders schönes Exemplar davon schmückt sogar den Altar der Miesbacher Pfarrkirche. Als Witwe war Ingeborg Schneider in den Landkreis zurückgekehrt, in dem sie gemeinsam mit ihrem Mann -­ einem Postbeamten in Schliersee -­ bis zu dessen Ruhestand gelebt hatte. Danach zogen die beiden nach Vilshofen. Wo auch immer sie gerade wohnte, Ingeborg Schneiders soziales Engagement blieb ungebrochen. Die gebürtige Rathmannsdorferin hatte selbst die Bombennächte in Dresden miterlebt und litt zuletzt an einer schweren Krankheit. Aber auch in Zeiten wie diesen war es für sie eine Selbstverständlichkeit, für ihre Nächsten Verantwortung zu übernehmen. Und viel dieser Herzenswärme bekam Ingeborg Schneider auch zurück, wie zum Beispiel von ihren Hausnachbarn. Nicht nur diesen wird Ingeborg Schneiders Hilfsbereischaft und Mitmenschlichkeit in Erinnerung bleiben. (jw)