Helene Lichtblau

Helene Lichtblau

* 06.04.1926
† 06.10.2009 in Alling
Erstellt von Merkur und TZ

1.010 Besuche

WERDEN SIE INHABER DIESER GEDENKSEITE UND VERWALTEN SIE DIESE.

Neueste Einträge (3)

MERKUR & TZ

vom 17.10.2009

Von Trauer.de Redaktion, München

16.10.2009 um 16:21 Uhr von Merkur und
Sie musste viele Schicksalsschläge meistern und stand doch immer ihre Frau: Helene Lichtblau, die über 30 Jahre lang die Leser frühmorgens mit ihrer Tageszeitung versorgt hat, ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Das Siedlungsgebiet am Ortsausgang Richtung Schusterhäusl, vor dem Holzkirchner Berg, war das Revier der gebürtigen Allingerin, die ihrem Heimatort immer treu geblieben ist. "Die Mama hat alle Zeitungen mit dem Radl ausgefahren - bei jedem Wetter", erinnert sich der einzige Sohn der Verstorbenen, Johann Lichtblau. "Samstags musste sie viermal neu aufladen, damit sie die gesamte Tour bewältigen konnte." Kein leichtes Leben habe seine Mutter gehabt, sagt Lichtblau. Als Kind half sie in der elterlichen Landwirtschaft mit und musste nach Kriegsende damit zurechtkommen, dass ihr Bruder Johann als vermisst gemeldet wurde und nie mehr nach Hause zurückkehrte. "Besonders als ihr eigener Tod nahte, hat sie sich oft an ihren Bruder erinnert und von ihm erzählt", so der Sohn. 1952 heiratete Helene Lichtblau ihren Alfred, der damals aus seiner Heimat flüchten musste und sich bei einem Landwirt in Germerswang verdingte. Ein Jahr später kam Sohn Johann zur Welt. Doch das Glück währte nur kurz - lediglich drei Jahre gemeinsame Ehe waren dem Paar vergönnt: "Bei einem Motorradunfall am Münchner Berg ist mein Vater tödlich verunglückt, als ich erst zwei Jahre alt war", erzählt Johann Lichtblau. 15 Jahre lang hat seine Mutter die Landwirtschaft mehr oder weniger alleine gestemmt. Die Bauern, die Flächen von ihr gepachtet hatten, halfen aber bei den schwierigen Feldarbeiten oder im Holz. Hinzu kam: "Mein Opa wurde zum Pflegefall, um den sich die Mama gekümmert hat", so der Sohn. Später arbeitete Helene Lichtblau halbtags in einer Druckerei und fing zu dieser Zeit an, Zeitungen auszutragen. Dem Brucker Zeitungsvertrieb bleibt sie in bester Erinnerung: "Sie hat die Touren erstellt und aufgebaut, um den Allingern eine sorgfältige und dauerhafte Zustellung zu gewährleisten - sie war eine außergewöhnliche Mitarbeiterin", lobt Gebietsleiter Claus Peter Fahrenschon die Verstorbene. Im Lauf der Zeit hat sich Helene Lichtblau ein dickes Fell zugelegt, blieb dabei aber immer aufgeschlossen und machte "auch gerne eine Gaudi mit", erzählt der Sohn. Die leidenschaftliche Radlerin war gern in der Natur und kümmerte sich um ihren Gemüse- und Blumengarten. Auch an den Treffen vom Seniorenclub nahm sie regelmäßig teil. 2005 diagnostizierte ihr Arzt, dass sie an Parkinson erkrankt war. Schwiegertochter Rita pflegte sie, bis es schließlich zu Ende ging. "Wir hätten nicht gedacht, dass es letztlich so schnell geht, sie war noch eine Woche im Krankenhaus, dann hat sie für immer die Augen geschlossen", denkt Johann Lichtblau an die letzten Tage der Verstorbenen zurück. Angi Kiener

MERKUR & TZ

vom 08.10.2009