Heiko Folkerts

Heiko Folkerts war ein Künstler. So sah er sich, so sieht ihn sein Sohn, und so sehen ihn seine Freunde. Als junger Mensch, als er auf Norderney -­ seiner Geburtsinsel -­ lebte, da wollte er noch Maler werden, erzählt sein Sohn Heiko Folkerts. Dann studierte er in München Architektur. "Er war ein Pionier des biologischen Bauens", sagt der Sohn. Gesunde Bauweise, ökologisches Bauen, bauen mit der Sonne, wohltuende Raumatmosphäre -­ all das galt in den 70er Jahren nicht viel. Folkerts setzte sich trotzdem durch. Während seiner Studentenzeit hatte es ihn nach Bernried verschlagen, dort realisierte er sein Haus nach seinen Vorstellungen: "Er errichtete sich sein Traumhaus", sagt Sohn Heiko. Sein Vater hätte die Häuser "immer von innen nach außen gebaut". Auch Auftragsarbeiten erstellte der Architekt "immer mit und für die Menschen". Folkerts schuf Wohnhäuser in enger Verbindung zu den Menschen, die die Räume bewohnten, so seien "großzügige und helle" Häuser "voller Atmosphäre" entstanden. "Weitgehend natürlich" hätte er gebaut, seine bevorzugten Materialien seien Holz, Ziegel und Kalk gewesen. Heiko Folkerts überlegt, zögert etwas, dann sagt er: "Er war seiner Zeit voraus." Dieses Vorausdenken gab den Anstoß, dass Folkerts sich für den Bernrieder Park einsetzte, der an sein Grundstück angrenzte. Der 1855 von Carl Effner angelegte Park schien mit seinem alten Baumbestand den Zeitgenossen Folkerts nicht schützenswert zu sein. In einer Zeit, in der der Ausbau der Nutzwirtschaft kaum hinterfragt wurde, kämpfte er gegen extensive Landwirtschaft im Bereich des Parks und kämpfte für ein Parkpflegekonzept. Nach vielfachen Eingaben und Petitionen setzte er sich schließlich durch. Heute wird das Naturpflegekonzept "Bernrieder Park" vom Kuratorium der Wilhelmina Busch-Woods-Stiftung fortgeführt, der Bund Naturschutz begeleitet das Konzept. Die Bernrieder hätten es ihm gedankt, sagt sein Sohn. Am 7. November verstarb Heiko Folkerts 77-jährig. Birgitt Hugle