Hans Huber

Hans Huber

† 28.01.2014
Erstellt von Merkur und TZ
Angelegt am 31.01.2014
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Hans Huber, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

TSV Erding trauert um Hans Huber

31.01.2014 um 10:36 Uhr von Merkur und

Erdings Eishockey-Legende Hans Huber ist tot. Der in Fischerhäuser (Gemeinde Ismaning) lebende Rentner ist am Dienstag im Alter von 84 Jahren verstorben.

von wolfgang krzizok

Erding – „Der Hans war für mich der Pionier des Erdinger Eishockeys“, erzählt sein langjähriger Weggefährte Gust Hauber. „Nach der Gründung der Abteilung 1978 ist der Hans durch Hans Dorn schon 1979 zum TSV gekommen. Von da an ging es stetig aufwärts.“ Obwohl Huber schon 50 Jahre alt war, fungierte er als Spielertrainer, führte das Team bis in die Bayernliga. „Trotz seines hohen Alters war er für die Liga eigentlich zu gut“, erinnert sich Hauber. „Bei einer wichtigen Partie ging er aufs Eis, obwohl er sich kurz vorher den Arm gebrochen hatte und eigentlich gar nicht hätte spielen dürfen.“

Vielen war damals gar nicht bewusst, dass Huber einer der erfolgreichsten deutschen Eishockeyspieler gewesen war. Begonnen hatte der gebürtige Rosenheimer seine Karriere beim heimischen EVR. Seine erfolgreichste Zeit hatte der gelernte Elektro-Maschinenbauer zwischen 1953 und 1961 beim SC Riessersee, mit dem er 1960 Deutscher Meister wurde. Außerdem nahm er an den Olympischen Spielen in Cortina d’Ampezzo (1956) und Squaw Valley (1960) sowie an den Weltmeisterschaften in Stockholm (1954) und Oslo (1958) teil.

Sein damaliger Nationalmannschaftsspezl Karl Wild verschaffte ihm 1956 eine Arbeitsstelle bei der Firma AGROB in Ismaning, und so ließ er sich im Ortsteil Fischerhäuser nieder. Nach seiner Garmischer Zeit ging Huber als Spielertrainer auf Wanderschaft. Seine Stationen vor Erding waren der Münchner Eislaufverein (MEV), Bayern München, nochmals der SC Riessersee, der TEV Miesbach, der EC Bad Tölz und der damalige Oberligist EV Moosburg, wo er noch mit seinem Sohn Robert zusammenspielte.

Mit 63 Jahren ging Huber in Rente und widmete sich nur noch dem Eishockey und hier speziell dem Nachwuchs. Nebenbei, bis zum Alter von 77 Jahren, spielte er noch hobbymäßig bei den Pink Panthers, ansonsten kümmerte er sich stets um die Anfänger und die kleinsten Puckjäger. „Die Kleinsten brauchen nämlich den besten Trainer“, lautete sein Credo. „Da müssen sie richtig Schlittschuh laufen lernen und nicht, wie man den Gegner in die Bande fährt.“

So gibt es in Erding kaum einen Eishockeyspieler, der nicht durch die Hubersche Laufschule gegangen ist. Aufbauend auf seiner Basisarbeit spielten eine Zeitlang Junioren, Jugend und Schüler in der Bundesliga, die Jugend wurde sogar Deutscher Meister. „Des san ois meine Buam“, sagte Huber stets zufrieden schmunzelnd, wenn er die Spiele in Erding verfolgte. Sein Lieblingsschüler war Felix Schütz, dessen Talent Huber früh erkannt hatte und den er stets förderte. Der 26-jährige Nationalspieler, der derzeit in Russland bei Admiral Wladiwostok unter Vertrag steht, hat bei allen bisherigen Vereinen stets die Rückennummer 5 oder 55 getragen, zur Ehre seines Lehrmeisters, der immer mit der 5 aufgelaufen war.

Bis zuletzt besuchte Huber regelmäßig die Heimspiele der Erding Gladiators. „Vor ein paar Wochen hat er sich nach einem Spiel verabschiedet und gesagt, er müsse sich einer Hüftoperation unterziehen“, erzählt Hauber. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir ihn nicht mehr wiedersehen.“ Die Operation war zwar gut verlaufen, in der Reha erlitt Huber jedoch einen Herzinfarkt und starb.

Die Erding Gladiators werden im Freitagspiel gegen Bayreuth mit Trauerflor auflaufen, außerdem gibt es vor der Partie eine Gedenkminute zu Ehren der Eishockey-Legende. Huber wird in Rosenheim beigesetzt, ein Termin steht noch nicht fest.