Hans Ascher

Hans Ascher

† 12.11.2008 in Landshut
Erstellt von Merkur und TZ

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MERKUR & TZ

vom 22.11.2008

Von Trauer.de Redaktion, München

17.11.2008 um 22:25 Uhr von Merkur und
"Er war der beste Geschäftsführer, den Himolla jemals hatte. Es hat menschlich und charakterlich nie einen Besseren gegeben." So denken viele ehemalige und derzeitige Himolla-Mitarbeiter respektvoll und in Dankbarkeit über Hans Ascher. Er starb in Landshut, wo er seit 22 Jahren wohnte. In Anzing kam er zur Welt, lernte Schuster und arbeitete zuerst im elterlichen Betrieb. Dann sattelte er um, und sein Onkel Carl Hierl holte ihn nach Taufkirchen, wo er schon als Bub oft seine Ferien verbrachte. Am 1. Juli 1951 fing er als Assistent der Geschäftsleitung an und arbeitete sich schnell zur rechten Hand des Himolla-Firmengründers hoch. Weil er nicht immer einer Meinung mit seinem Onkel war, kam es aber zum Zerwürfnis. Ascher wechselte zu Möbel Mann nach Karlsruhe, kehrte aber bereits nach einem halben Jahr wieder nach Taufkirchen zurück, um Himolla nach dem Abgang von Hierl aus der Krise zu helfen und den Laden wieder in Schwung zu bringen. Am 16. Juni 1966 übernahm er den Posten des Geschäftsführers und lenkte 20 Jahre lang als Top-Manager die Geschicke des Polstermöbelherstellers. Mit Mut, Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein schaffte er es das Unternehmen nach dem Vergleich wieder auf Vordermann zu bringen und weltweit bekannt zu machen. Viele Gefechte musste er mit den neuen Eigentümern, den Wittelsbachern, austragen, die dem Betrieb lieber Substanz entzogen, als Investitionen zu tätigen. Ascher war sehr bestimmend, aber auch gerecht, besonnen und immer korrekt als Chef ebenso wie als Gemeinderat (1960 bis 1978). "Er war der Gewichtigste damals im Gemeinderat. Was er sagte, hatte immer Hand und Fuß. Nie war er beleidigend, mit jedem kam er aus", beschreibt Gerhard Patermann, ehemaliger Vize-Bürgermeister und Himolla-Mitarbeiter die Zusammenarbeit mit ihm. Als Schulreferent unterstützte Ascher den Bau der Realschule in Taufkirchen und brachte sich auch engagiert für das Waldbad ein, dass 1968 eröffnet wurde. Beruflich war Ascher als harter, aber fairer Geschäftsmann bekannt. Seine private Seite war dagegen ganz anders. Er war ein liebevoller Ehemann und Vater. Mit Frau Maria, geborene Reiser aus Taufkirchen, war er 50 Jahre lang glücklich verheiratet. Tochter Eva war sein Heiligtum, wie er sie nannte. Ascher forderte sich gerne auch sportlich, war passionierter Reiter, spielte Tischtennis, radelte, wanderte und reiste viel, auch zusammen mit der Verwandschaft, mit der er ein sehr gutes und freundschaftliches Verhältnis pflegte. "Unser Zusammenhalt war ganz groß", sagt Schwager Adam Nömeier, der erste Lehrbub von Carl Hierl. Ascher sei zudem unwahrscheinlich geduldig und verspielt im Umgang mit Kindern gewesen "Alle waren sie ganz vernarrt in ihren Onkel Hans", der immer für jeden Unfug und Spaß mit ihnen zu haben war. Birgit Lang