Gerhard Langguth

Gerhard Langguth

† 12.02.2008 in Germering
Erstellt von Merkur und TZ

1.267 Besuche

Neueste Einträge (1)

Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau

27.02.2008 um 18:25 Uhr von Merkur /
"Herr Langguth hat sich auch für die Frauen in der Partei stark gemacht. Als ich 1978 der Frauenunion und CSU beitrat, war er mein entschiedener Förderer, der mich als seine Nachfolgerin im Ortsverein zielstrebig aufbaute, später bewies er sich als Weichensteller für meinen Eintritt in den Kreisvorstand", erinnert sich CSU-Ortsvorsitzende Evelyn Richter, die dem Verstorbenen planvolles Handeln nach strategischen Überlegungen bescheinigt. Dieses strategische Wirken in der Partei hatte einen offensichtichen, beruflichen Hintergrund: Langguth trat 1958 seinen Dienst an der Führungsakademie in Bonn an, kam 1963 zum Verteidigungsministerium und war am Aufbau der Bundeswehr maßgeblich mitbeteiligt. "Seine politische Laufbahn beendete er als Brigadegeneral im Jahr 1972", erzählt die Tochter, Petra Boysen, die ihren Vater als liebevollen Familienmenschen beschreibt, der immer und gerne für die Seinen sorgte. In einer Münchner Tanzschule lernte er seine Frau Hildegard kennen, 1938 heirateten die beiden und bekamen zwei Töchter. Als Fallschirmjäger im Zweiten Weltkrieg wurde seiner Frau schon sein Tod mitgeteilt, obwohl er einen Angriff überlebt hatte. Die Aufgaben in der Bundeswehr und sein politisches Mitwirken auf kommunaler Ebene wollte Langguth nicht vermischt sehen: "Der CSU trat er erst bei, als er pensioniert war, und dann brachte er seine ganze Lebenserfahrung ein, von der viele Parteikollegen profitierten. Er hatte einfach ein Gespür dafür, was die Menschen wollen und brauchen und dafür hat er sich konsequent stark gemacht", erinnert Richter an den Kommunalpolitiker, der seinerzeit gesagt hatte: "Solange ich bei der Bundeswehr aktiv bin, geh’ ich in keine Partei." "Herr Langguth war nicht nur für mich ein erfolgreicher Lehrmeister. Ich habe begriffen, was es bedeutet, andere zu deligieren und zu motivieren, strategisch zu denken und für die eigene Meinung zu kämpfen. Er hat sich christlich und werteorientiert aber keinesfalls bigott, sondern in sozialer Weise politisch engagiert", bestätigt Evelyn Richter. Seiner Betreuerin im Augustinum, in dem Langguth seit 2000 seinen Lebensabend verbrachte, hat er seine letzte Reise kurz vor seinem Tod klar und deutlich thematisiert: "Ich werde in Frieden gehen können, wenn ich denn gehen muss", vertraute er Pfarrerin Mädler an. "Das hat er wohl nicht zuletzt im Rückblick auf sein langes und wahrhaft erfülltes Leben sagen können”, meinte Mädler in ihrer Trauerrede. Eine Abordnung der Bundeswehr begleitete die Trauerfeier und hielt dem Verstorbenen die Ehrenwache. Angi Kiener