Gerhard Konzelmann

Gerhard Konzelmann

* 26.10.1932
† 28.05.2008 in Stuttgart
Erstellt von Merkur und TZ

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Neueste Einträge (3)

Gedenkkerze

Birgit Brandenstein-Esken

Entzündet am 07.10.2011 um 12:00 Uhr

"Höhere Eingebung will stets nur singen und niemals erklären. Khalil Gibran". In diesem Sinne danke ich Gerhard Konzelmann für seine Märchen.

Kondolenz

Von Alexander Heinze, Unna

02.06.2008 um 23:40 Uhr
Danke für die vielen fundierten Reportagen. Sie haben sehr dazu beigetragen, daß mir die Problematik in Nahost etwas klarer wurde! Alexander Heinze.

Von trauer.de Redaktion (cs), Dachau

28.05.2008 um 21:26 Uhr von Merkur und
Nach vielen Jahren in den Wüstenregionen hatte er zuletzt in einem Bauernhaus oberhalb von Isny im Allgäu gelebt. Seine Reportagen und Analysen haben ihm den Fernsehpreis Bambi und den renommierten Grimme-Preis eingebracht. "Durch seine Filmberichte prägte er nachhaltig das Bild der arabischen Welt beim Fernsehpublikum in Deutschland", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust. Konzelmann gehörte zudem zu den Fernsehleuten, die ihre Expertise auch in bare Münze umsetzen konnten. Seine rund 40 Bücher und Publikationen erreichten eine Auflage von mehr als 1,5 Millionen. Konzelmanns Weg in die arabische Welt begann in Stuttgart. "Ich bin ausgerechnet in der Libanonstraße geboren." Eigentlich wollte er Komponist oder Diplomat werden, doch dann bekam er als 24-Jähriger ein Volontariat beim Süddeutschen Rundfunk. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte es, die Suezkrise 1956 zu kommentieren. Danach ging er zum Fernsehen. Nach der Ermordung eines ARD-Korrespondenten im Jemen 1967 wurde Konzelmann gefragt, ob er den gefährlichen Job übernehmen wolle. Er gehörte zu den ersten, die in ihren Publikationen die aggressive Seite des Islam betonten. Was viele in der westlichen Welt erst mit den Anschlägen des 11. September 2001 begriffen, fing nach seiner Einschätzung schon mit der Flucht des Schahs von Persien 1979 an: "Die Schiiten hatten einen Sieg errungen." Das Selbstbewusstsein radikaler Muslime sei von da an gewachsen. Diese Meinung brachte ihm Ärger mit Orientalisten ein. Der Hamburger Forscher Gernot Rotter warf ihm vor, er schreibe ohne Quellennachweis ab und schüre durch "rassistische Berichterstattung" das Feindbild Islam. Konzelmann räumte danach ein, er habe in einem Buch einige Passagen nicht korrekt mit Quelle zitiert. An seiner Überzeugung hielt er aber fest: "Der Islam ist nicht harmlos." Von 1985 an war Konzelmann beim SDR für Musiksendungen zuständig und konnte somit seiner alten Leidenschaft frönen. Als Hobbykomponist wagte er sich sogar an Opern. Das "Gauklermärchen" von Michael Ende wurde 1988 in Köln uraufgeführt und seine Oper "Die Legende von der schönen Lau" nach Eduard Mörike hatte 2004 in Blaubeuren Premiere. Da war Konzelmann nach 40 Jahren als Reporter schon sieben Jahre im Ruhestand. Text/Foto: dpa