Gerd Schiffmacher

Gerd Schiffmacher

* 28.10.1914
† 21.03.2009 in Gröbenzell
Erstellt von Merkur und TZ

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Von Trauer.de Redaktion, München

27.03.2009 um 10:46 Uhr von Merkur und
Er hat quasi die Geburtsstunde der Gemeinderatsarbeit in Gröbenzell miterlebt und 20 Jahre lang als Mitglied des Gremiums von der ersten Stunde an ehrenamtliches Engagement bewiesen: Gerd Schiffmacher, der lange Jahre als niedergelassener Allgemeinarzt und Geburtshelfer in Gröbenzell praktizierte, und jetzt im hohen Alter von 94 Jahren verstorben ist. Als ihn Bürgermeister Dieter Rubenbauer im Mai 2006 im Bürgerhaussaal für seine Verdienste ehrte, war Gerd Schiffmacher der einzige noch lebende Gemeinderat aus dieser Zeit. Bereits zu seinem 80. Geburtstag wurde ihm die Jubiläumsmedaille überreicht. Schiffmacher zog 1952 in das erste Ratsgremium, dem er bis 1972 angehörte. Anfangs engagierte er sich im "Münchner Block", dann wechselte er zur "Überparteilichen Wählergemeinschaft". "Als langjähriger Schulreferent war er maßgeblich am Bau der Ährenfeld- und der Gröbenbachschule beteiligt. Und er zeigte stets überdurchschnittlichen Einsatz, "sowohl als Gemeinderat, wie auch als Arzt", teilt Christian Stockmann, Geschäftsbereichsleiter der Gemeinde mit. Schiffmacher war zudem Mitbegründer und Förderer des Ökumenischen Sozialdienstes im Ort. "Mein Vater eröffnete in den 60er-Jahren seine Praxis bei der alten Post und zog später damit in die Parkstraße um. Er praktizierte bis zum 70. Lebensjahr", erzählt der Sohn des Verstorbenen, Bernd Schiffmacher. Der Allgemeinmediziner half seinerzeit den Frauen bei der Geburt, die heute mittlerweile schon Großmütter sind, und widmete sich auch der medizinischen Kleinkinderbetreuung. Zudem war Gerd Schiffmacher 35 Jahre Ausbilder, Kolonnen- und Bereitschaftsarzt beim Bayerischen Roten Kreuz, hatte auch den Posten des stellvertretenden Chefarztes des BRK Fürstenfeldbruck inne und leitete zahlreiche Sanitäts- und Erste-Hilf -Kurse. Für dieses Engagement wurde ihm 1995 die silberne Verdienstmedaille überreicht. Den gebürtigen Mainzer zog es bereits zum Medizinstudium nach München. In einer Münchner Klinik praktizierte er als Oberarzt und wurde auch zum Gutachter für Schädelverletzungen bestellt. 1939 heiratete er seine Frau Erika, das Paar bekam zwei Söhne. "Mein Bruder Frank verunglückte kurz vor seinem 21. Geburtstag tödlich, das war ein schwerer familiärer Schicksalsschlag", erzählt Bernd Schiffmacher. Sein Vater konnte den Bruder damals nur noch tot aus dem Autowrack bergen - Schiffmacher stemmte die Autotüre mit dem eigenen Wagenheber auf, um seinen Sohn zu retten. "Mein Vater war bis auf gewisse altersbedingte körperliche Einschränkungen im hohen Alter noch sehr rüstig und geistig fit. Er interessierte sich für Politik und das Weltgeschehen und viele Freunde äußerten, dass sie aufgrund seiner jugendlichen Stimme oft das Gefühl hätten, mit einem 50-Jährigen zu sprechen", erinnert sich der Sohn. Ihm war es vergönnt, friedlich einzuschlafen: "Er durfte so sterben, wie er es sich immer gewünscht hat."

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