Felix von Quistorp

Felix von Quistorp

† 03.01.2007 in Weihenstephan
Erstellt von Merkur und TZ

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Über den Trauerfall (2)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Felix von Quistorp, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Von Daniel Schwier, Bielefeld

05.07.2009 um 14:34 Uhr von Merkur und
Das was mit Felix passiert, ist verdamt traurig. In gedenken bei seinen Eltern

Von trauer.de Redaktion (tc), München

04.01.2007 um 11:19 Uhr von Merkur und
Heerscharen von Helfern hatten seit vergangenem Donnerstag die Gegend rund um den 300-Seelen-Ort Weihenstephan durchkämmt, wo Felix mit seiner Mutter und dem kleinen Bruder (11) auf dem Anwesen von Erasmus von Fürstenberg die Weihnachtsfeiertage verbracht hatte. Anwohner und Autofahrer wurden befragt, doch alles vergebens ­ niemand hatte Felix gesehen, der nach der Heimkehr von einem Ausflug ins Ingolstädter Armeemuseum gegen 15 Uhr plötzlich verschwunden war. Auch die über 20-köpfige Sonderkommission stand vor einem Rätsel, denn es gab keinen Streit, der ein Ausreißen gerechtfertigt hätte. Und weggelaufen ist der 14-Jährige tatsächlich nicht, so die grausame Erkenntnis ­ laut Obduktion starb er bereits kurz nach seinem Verschwinden am Donnerstag. Der rund zehn Meter tiefe Brunnen (Durchmesser ca. 1,50 Meter) ist ebenerdig in einem zehn Mal zehn Meter großen Kellergewölbe des Schlosses eingelassen, ein Geländer gibt es dort nicht. Bei ihren Suchaktionen auf dem Gelände hatten die Polizisten den Brunnen natürlich untersucht, sogar zweimal, sagte Polizeisprecher Rupert Grasmüller. Doch die abgeseilten Beamten konnten mit ihren Scheinwerfern in dem trüben, verschlammten Wasser nichts erkennen. Da die zahlreichen Weiher und Tümpel auf dem Schlossgelände und der Umgebung zum Zeitpunkt von Felix‘ Verschwinden noch zugefroren waren und eine eingebrochene Stelle aufgefallen wäre, habe man erst jetzt Taucher angefordert. Die fingen am Morgen im Brunnen an zu suchen ­ und wurden schnell fündig. Eigentlich sollte der Brunnenschacht mit dicken Bohlen abgedeckt sein, die jedoch teilweise beiseite geräumt worden waren. Ob Felix die Bretter weggeräumt hatte oder der Brunnen gar nicht abgedeckt war und erst nach der ersten Suche gesichert wurde, wie es zwischendurch hieß, muss noch ermittelt werden. Die Obduktion gestern Abend ergab, dass der Adelssohn ertrunken ist. „Er hatte eine Platzwunde am Hinterkopf und mehrere Schürfwunden”, sagt Grasmüller. Es wird vermutet, dass Felix durch den tiefen Sturz bewusstlos wurde und dann ertrank. Nicht auszuschließen ist aber, dass er nach dem Fall in das eisige Wasser des stockdunklen Brunnens verzweifelt ums Überleben kämpfte, seine Hilfeschreie aber ungehört verhallten: „Wenn er gerufen hätte, hätte man ihn wohl nicht gehört”, sagt Grasmüller. Zwar wurde die Wassertiefe mit etwa 1,50 Meter angegeben, der 1,80 Meter große Felix hätte also dort leicht stehen können. „Doch genau können wir das erst sagen, wenn wir den Inhalt abgepumpt haben”, so Grasmüller. Die Familie steht unter Schock und wird betreut. Für Großvater Erasmus von Fürstenberg ist es der zweite Schicksalsschlag in kurzer Zeit, erst im August waren große Teile der Wirtschaftsgebäude des Schlosses mit einem Millionenschaden niedergebrannt. In Felix‘ Heimat Potsdam, wo die Menschen tagelang um den 14-Jährigen gebangt haben, löste die Todesnachricht Erschütterung aus. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sprach von einem „fürchterlichen Verlust”, die Klassenlehrerin des Gymnasiasten musste die Nachricht erst einmal verarbeiten, „wenn das überhaupt geht”. Nach Ferienende am Montag ist ein Gottesdienst geplant. (Text: Boris Forstner)