Ernst Otto Weeber

Geboren wurde Weeber am 18. Januar 1919 im alten Klosterbeamtenhaus in Steingaden (heutige Marien-Apotheke) als Sohn der Apothekersleute Ernst und Ottilie Weeber. Nach einigen Jahren Volksschule wechselte er an das Ludwigs-Gymnasium in München, wo er 1938 das Abitur ablegte. Es folgten Jahre des Arbeitsdienstes, des Heeresdienstes bei der Artillerie (Polenfeldzug) und später der militärische Einsatz als Gebirgsjäger im Kaukasus bis zum bitteren Ende des Krieges. Nach Entlasung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft im Lager Neu-Ulm folgte ein pharmazeutisches Praktikum im München, anschließend das Studium der Pharmazie an der dortigen Universität und abschließend das Staatsexamen 1953 und die Approbation als Apotheker. 1954 übernahm Weeber die in Familienbesitz befindliche Marien-Apotheke am Marktplatz in Steingaden. Das Bürgermeisteramt in Steingaden trat Ernst Otto Weeber am 1. Mai 1966 an. Bereits in den Jahren zuvor war er als Gründungsmitglied der CSU im Landkreis Schongau (zusammen mit seinem Duz-Freund Franz Josef Strauß) maßgeblich am politischen Neuaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt. Als erster Vorsitzender führte Weeber den Schulverband Steingaden von der Gründung des Verbands im Jahr 1969 bis 1996. Der Gemeinschaftsversammlung der VG Steingaden gehörte er von 1978 bis 1996 (davon zwölf Jahre als erster Vorsitzender) an. Vor allem auch um die Steingadener Vereine hat sich Weeber Verdienste erworben. Über drei Jahrzehnte lang war er erster Vorsitzender des TSV Steingaden und ebenso lange beim Soldaten- und Veteranenverein, die ihn zum Ehrenvorstand ernannt haben. Auch als Schützenmeister und Vorsitzender des Fischereivereins Oberer Lech hat sich Weeber einen Namen gemacht. Nicht zu vergessen sein Engagement für den Fremdenverkehr (viele Jahre zweiter Vorsitzender des Tourismusverbands Pfaffenwinkel). Ernst Otto Weeber hatte ferner eine Reihe von Ehrenämtern inne und seine Verdienste sind auch gewürdigt worden: 1979 Verleihung der Goldenen Ehrenmedaille der Gemeinde Steingaden, 1982 Kommunale Verdienstmedaille, 1989 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 1996 Ernennung zum Ehrenbürger und Altbürgermeister. Weeber, der bis zu seinem Ableben geistig noch voll auf der Höhe war, hinterlässt Frau und zwei Kinder. In Steingaden bleibt er für immer in Erinnerung, denn zu seinem 80. Geburtstag war eine Straße nach ihm benannt worden. (mg)