Ernst Schmidt

Zusammen mit dem früheren Direktor Walter Manert war er derjenige, der das Gymnasium in Schongau mit aufgebaut hatte: Dies war eine zentrale berufliche Aufgabe für Ernst Schmidt, der im Alter von 79 Jahren verstorben ist. 1959 kam der Pädagoge nach Schongau, wo das Gymnasium gegründet wurde und zunächst der Unterricht gar in Kellerräumen der Grundschule stattfand. Später war er als Studiendirektor Stellvertreter des Chefs. 1982 musste er den Beruf wegen eines Augenleidens vorzeitig aufgeben. Ernst Schmidt wurde am 10. Januar 1928 in München geboren; der Vater war Finanzbeamter. Mit den Eltern zog er nach Marktoberdorf, als er fünf Jahre war. 1938 ging er ans Internat nach Neuburg an der Donau, wo er das Humanistische Gymnasium absolvierte. Nach dem Abitur 1947 studierte er in Regensburg und München die Fächer Deutsch, Englisch und Geschichte fürs höhere Lehramt. Als Studienrat hatte er in Miesbach angefangen, ehe er vor 48 Jahren nach Schongau kam. 1963 heiratete Ernst Schmidt seine Frau Rita. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Andreas (43) ist Informatiker in München. Der zweite Sohn Rupert (49) führt eine Arztpraxis in Schongau-West, und Kathrin (34) wohnt nahe Augsburg. "Für seine Familie hat er alles getan", sagen die Witwe und Sohn Rupert übereinstimmend. Die Liebe von Ernst Schmidt galt auch den Bergen. "Wir waren viel in den Bergen", erinnert sich Rita Schmidt. Vor 18 Jahren hatten sie noch eine Alpenüberquerung gemacht. Sankt Jakob in Osttirol ist dem Ehepaar zur zweiten Heimat geworden. Einmal sind sie mit den Kindern sogar zu Fuß dorthin gegangen; das war im Jahr 1989. Ernst Schmidt war 45 Jahre lang Mitglied im Alpenverein. Nach einem Aufenthalt im Krankenhaus kam der 79-Jährige auf die Rehabilitation. Dort hatte ihm seine Frau Samstagabend noch einen Beitrag von Herbert Schneider aus der Zeitung vorgelesen. Dessen Artikel hat er besonders gemocht; er konnte sie freilich wegen des Augenleidens nicht mehr selbst lesen. Am nächsten Morgen war Ernst Schmidt nicht mehr aufgewacht. (jj)