Anna Metz

Das "Nandl", wie Anna Metz liebevoll von Freunden und Verwandten gerufen wurde, war in ganz Dachau beliebt wegen ihres gutherzigen Wesens und bekannt mit ihrem Beruf als Schneiderin im Modehaus Lerchenberger. Nun ist sie kurz nach ihrem 89. Geburtstag verstorben. "Sie ist aufgegangen in ihrem Beruf", erzählt ihr Neffe Hans Kaspar, der sich bis zum Tod der Tante um sie gekümmert hatte. Schon von Kindesbeinen an hatte Anna Metz die Schneiderei im Blut gehabt: Im "Schneiderhäusl" war Anna Metz geboren worden, als jüngstes von fünf Kindern des Schneidermeisters Georg Wechslberger. Ihr persönliches Glück war jedoch von zwei Schicksalsschlägen geprägt: Nach der Heirat mit ihrem Mann Hans an Pfingsten 1942 wurde er nur zwei Tage später eingezogen und starb bei Stalingrad. Somit erfuhr er nicht mehr, dass sein Sohn Hans kurz darauf geboren wurde. Alleinstehend zog Anna Metz ihren Sohn auf, doch auch dieser wurde ihr mit nur 46 Jahren genommen. Eine große Stütze und treue Gefährtin fand "s'Nandl" in ihrer geliebten Schwester Franziska Krauß, die ihren Mann ebenfalls im Krieg verloren hatte. "Zusammen haben die beiden viel unternommen", erzählt Hans Kaspar. Dazu hat Anna Metz leidenschaftlich Post an ihre Freunde verschickt, Briefe und liebe Postkarten. Ihr Neffe sagt: "Sie war immer hilfreich, sehr fröhlich, gesellig und beliebt."