Susanne Lothar

Mit den Filmen "Der Vorleser" und dem vielfach preisgekrönten "Das weiße Band" feierte die Schauspielerin Susanne Lothar große Erfolge. Nun ist die am 15. November 1960 in Hamburg geborene Darstellerin tot. Im Alter von nur 51 Jahren verstarb sie in ihrer Wahlheimat Berlin. Der Anwalt der Familie gab ihren Tod am 25. Juli 2012 bekannt, nannte aber keine weiteren Details. Als Tochter der Schauspieler Hannes Lothar und Ingrid Andree wurde Susanne Lothar ihr darstellerisches Talent in die Wiege gelegt. Und dieses Talent zeigte sie schon früh. Bereits mit 23 Jahren erhielt sie für ihr Filmdebüt in "Eisenhans" den Bundesfilmpreis. Der große Durchbruch ließ allerdings noch fünf Jahre auf sich warten. Er gelang der gebürtigen Hamburgerin 1988 mit ihrem Auftritt als "Lulu" in einer Inszenierung von Peter Zadek. Das war der Start in eine große Karriere. Im Kino war sie unter anderem in "Die Klavierspielerin", "Fleisch ist mein Gemüse" oder zuletzt in "Staub auf unseren Herzen" zu sehen. Im Fernsehen trat sie unter anderem in verschiedenen Tatort-Folgen und in den Krimiserien "Der Alte" und "Polizeiruf 110" auf. Aber auch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, feierte Susanne Lothar große Erfolge. Unter anderem spielte sie in den Theaterstücken "Mutter Courage", "Endstation Sehnsucht" und "Die Jüdin von Toledo" zu sehen. Letztmals trat sie im Jahr 2006 im Stück "Trauer muss Elektra tragen" auf die Theaterbühne, ehe sie sich nur noch ihrer Filmkarriere widmete. Neben dem Bundesfilmpreis für "Eisenhans" gewann Susanne Lothar auch die Kainz-Medaille und den O.E. Hasse-Preis. Für "Engelchen" und "Das weiße Band" wurde sie zweimal als beste Hauptdarstellerin für den Deutschen Filmpreis nominiert. Für "Fleisch ist mein Gemüse" erhielt sie eine weitere Nominierung als beste Nebendarstellerin. Susanne Lothar war mit ihrem Schauspielerkollegen Ulrich Mühe verheiratet, mit dem sie auch mehrfach gemeinsam arbeitete. Bis zu seinem Tod im Jahr 2007 lebte das Paar zusammen mit den beiden gemeinsamen Kindern in Berlin.

"Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" steht auf dem Grab von Kurt Tucholsky in Schweden, der sich vor Nazideutschland 1935 das Leben nahm.