Josef Wenhart

Die letzten Jahre waren hart, die letzten Monate ein Kampf. Am Donnerstag wurde Josef Wenhart von seinem Leiden erlöst. Der Langengeislinger starb im Alter von 73 Jahren. Ein ganzes Dorf trägt Trauer, denn es gibt nicht viele Menschen, die sich so für ihre Heimat eingesetzt haben wie er – über Jahrzehnte hinweg.

Wenhart wurde am 14. März 1940 in seinem Elternhaus an der heutigen Alten Römerstraße geboren. Nach der Volks-, der landwirtschaftlichen Berufs- und der Winterschule ergriff er den Beruf des Landwirts. Den stattlichen Hof bewirtschaftete der Esterl Sepp bis zum 30. März 2013. An diesem Tag erlitt der gesundheitlich bereits angeschlagene Acker- und Grünlandbauer einen Schlaganfall. Dieser raubte ihm die letzten Kräfte, Wenhart wechselte zwischen Heim und Klinik hin und her.

Wenhart blieb unverheiratet, umso mehr engagierte er sich für Geisling. Unter anderem war er Kirchenpfleger. Er gehörte der Feuerwehr, dem Kriegerverein, dem FC und dem Kleintierzüchterverein an. Besonders am Herzen lag ihm der Gesangsverein, dem er 1956 beitrat und dem er ein Vierteljahrhundert lang vorstand. Sein Bruder Balthasar erinnert sich, dass dem Sepp das Liedgut besonders am Herzen lag.

Der 71-Jährige beschreibt seinen Bruder als einen äußerst hilfsbereiten Menschen. „Wenn ihn jemand gebraucht hat, wenn irgendwo Not am Mann war, dann war der Sepp zur Stelle“, sagt Balthasar Wenhart.

Auch politisch betätigte sich der Verstorbene. Bis zur Gebietsreform gehörte er dem Geislinger Gemeinderat an. Nach der Zusammenlegung von Erding, Altenerding und Langengeisling kandidierte er wie Lenz Hellinger aus Eichenkofen nicht für den Stadtrat. Im selben Jahr wurden beide zu Ortssprechern ernannt. Das Amt übte Wenhart bis zuletzt aus. Hellinger ist ebenso noch im Amt. Sie sind wichtige Bindeglieder zwischen Dorfgemeinschaft und Stadt. Wenhart stand bei Verwaltung und Politik wegen seiner Ortskenntnis und seiner Nähe zu den Menschen hoch im Kurs.

Der Rosenkranz wird am Montag, 25. November, um 18.30 Uhr in Langengeisling gebetet. Requiem und Beerdigung sind am Dienstag um 10 Uhr.

Hans Moritz