Kurt Werner Stelzl

Er war eine Institution: Es gibt wohl keinen Murnauer, der Kurt Werner Stelzl nicht kannte. Der 78-jährige Friseurmeister hat am vergangenen Freitag im Garmisch-Partenkirchner Klinikum nach schwerer Krankheit für immer seine Augen geschlossen. Geboren und aufgewachsen in Murnau, ging Stelzl auch in der Marktgemeinde zur Schule, bevor er in das Ettaler Klosterinternat eintrat. Ursprünglich hatte er den Berufsweg eines Kochs oder Bäckers einschlagen wollen. Doch es kam anders: Nachdem sein älterer Bruder Wolfgang, der das elterliche Friseurgeschäft übernehmen sollte, im Zweiten Weltkrieg gefallen war, musste Stelzl die Schule abbrechen und das Friseurhandwerk erlernen. Gleichwohl übte er bald auch diesen Beruf mit Freude aus. Als sein Vater Wolfgang Stelzl in den 1950-er Jahren mittels einer Zeitungsannonce eine tüchtige Friseuse suchte, meldete sich eine junge Frau aus Peiting. Mit ihr trat Kurt Werner Stelzl 1957 vor den Traualtar. 1965 übernahm er von seinem Vater das Ladengeschäft am Obermarkt, das er bis 1991 führte. "Er war immer fröhlich und aufgeschlossen und hat den Umgang mit seinen Kunden geliebt", sagt sein jüngster Sohn Kurt (50), der seither das Friseurgeschäft leitet. "Ein warmherziger Familienmensch war er, der alles für uns getan hat und den wir sehr vermissen werden." Zu Kurt Werner Stelzls bevorzugten Freizeitbeschäftigungen zählte das Schwimmen im Staffelsee, wobei er bereits bei Temperaturen um die 15 Grad ins Wasser ging. Auch auf Radtouren war er öfter anzutreffen, zuweilen auch bei Waldarbeiten im Holz. Als aktiver Handballer des TSV Murnau stellte Stelzl in jungen Jahren sein sportliches Talent unter Beweis. Bei seinen Urlaubsreisen bevorzugten er und seine Frau Elfriede die Adria - nicht zuletzt, weil sie das italienische Essen schätzten. Stelzl hinterlässt seine Ehefrau, zwei Söhne und sechs Enkel. Heino Herpen