Alois Leichtle

Alois Leichtle

* 06.08.1914
† 18.04.2010 in Bad Tölz
Erstellt von Merkur und TZ

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Gedenkkerze

M. Koschnick

Entzündet am 21.12.2010 um 12:00 Uhr

Alois Leichtle war einer der anständigsten Menschen, die mir in meinem Leben begegnet sind .

Gedenkkerze

Gudrun

Entzündet am 09.06.2010 um 12:00 Uhr

Deine Bilder werden mich immer an Dich erinnern.

Von Trauer.de Redaktion, München

25.05.2010 um 10:21 Uhr von Merkur und
Als wir uns das letzte Mal sahen, bei seinem 95. Geburtstag, winkte er mir zum Abschied noch zu: "Kommen s' halt mal wieder vorbei!" Ich nickte und habe es mir fest vorgenommen, wie früher zu einem kleinem Ratsch in dem kleinen Häuschen am Ortsausgang von Kirchbichl vorbeizuschauen. Es ist nichts mehr daraus geworden. Vorigen Dienstag starb Alois Leichtle im Alter von 95 Jahren. Tölz ist um eine Persönlichkeit ärmer. Der gebürtige Münchner kam mit seiner Familie nach dem Krieg in den Isarwinkel und startete dort seine nächsten Karrieren. Richtig, Plural: Karrieren. Leichtle war ein ungemein vielseitig interessierter und begabter Mann. Eigentlich war er Maschinenbauingenieur, verdiente aber vor dem Krieg als Dekorateur und Polsterer sein Geld. In den 1950er-Jahren wirkte er als Hauptmann beim Aufbau der Bundeswehr mit. Die Erinnerung der Isarwinkler prägte er freilich durch seine künstlerischen Fähigkeiten. Der Maler Leichtle fühlte sich mit seinen Aquarellen, Öl- und Hinterglasbildern stets einem sehr naturnahen und realistischen Kunstverständnis verpflichtet. Das Besondere war der Schuss Humor und Witz, das Augenzwinkernde, das in fast all seine Bilder eingeflossen ist. Schwer ist ihm das nicht gefallen. Leichtle war trotz - er hätte gesagt, wegen - der reichen Lebenserfahrung ein lebensbejahender, fröhlicher Mensch, der auch im hohen Alter herzlich lachen konnte, am liebsten über sich selbst. Langweilig ist ihm nie gewesen. Leichtle war im Kunstverein, arbeitete als Restaurator und hat - lange vor der Gründung des Museumsvereins - eminent fleißig und im Hintergrund am Aufbau des Stadtmuseums mitgearbeitet. Er spielte Geige, sammelte Puppen, knüpfte Wandteppiche und war auch auf dem Tennisplatz zuhause. Apropos zuhause: Gerne hat er erzählt, wie schwer es ihm anfangs fiel, als Zugezogener im Dorf akzeptiert zu werden, und wie fürsorglich sich viele aber in den letzten Jahren um ihn gekümmert hätten. Dass er ein reiches Leben führen durfte, das war ihm bewusst, und er war dankbar dafür. Auch das gibt Gewissheit, dass sich der Lebenskreis nun friedlich geschlossen hat. Christoph Schnitzer Foto: cs-press

MERKUR & TZ

vom 22.05.2010